Tesla geht es im Moment finanziell nicht sehr gut. Während erfolgreiche Firmen wie Apple oder Fed Ex Milliardengewinne einstreichen, schreibt der Elektroautohersteller rote Zahlen. Doch auch Firmen, die heute erfolgreich sind, haben einmal am Abgrund gestanden, wie diese fünf Beispiele zeigen:
1971 gegründet, stieg die Kaffeehauskette Starbucks innerhalb von nur drei Jahrzehnten zum weltweiten Kaffeegiganten auf. So kam es, dass Starbucks anfing, in anderen Geschäftsfeldern zu experimentieren. Unter anderem gründete der Kaffeeriese ein eigenes Musiklabel, welches innerhalb von zwei Jahren acht Grammys absahnen konnte.
Dann kam das Jahr 2008 und mit ihm die Finanzkrise, welche Starbucks ganz übel erwischte. Der Aktienkurs des Unternehmens fiel um 42 Prozent und plötzlich sah sich der Kaffee-Gigant mit existentiellen Problemen konfrontiert. 977 Standorte mussten dicht gemacht werden, 18'000 Angestellte verloren ihren Job.
2009 entschied die Führung von Starbucks, sich wieder auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren: Kaffee machen. Nebst umfassenden Änderungen in der Geschäftsstrategie wurde auch eine gigantische Werbekampagne gestartet. Die Massnahmen fruchteten, wie wir alle wissen. Heute ist Starbucks wieder erfolgreich und hat 2017 über 22 Milliarden US-Dollar umgesetzt.
Noch 1996 hatte das im Jahr 1908 gegründete Unternehmen eine Million Exemplare seines Schuhs «All Star 2000» verkauft. Doch diese gigantische Verkaufszahl täuschte nur über die insgesamt sinkenden Absatzzahlen von Converse hinweg. Schon seit Ende der 80er-Jahre hatte der Sportschuhhersteller damit zu kämpfen, dass die Leute das Interesse an den bekannten Converse-Schuhen verloren.
In den folgenden Jahren rutschte das Unternehmen immer mehr ins Umsatzminus und musste 2001 schliesslich Insolvenzschutz beantragen. Selbst der Verkauf des Hauptquartiers hatte der Firma nicht mehr geholfen. Einige Investoren sahen daraufhin eine Chance und investierten in die Firma, um Converse wieder auf Kurs zu bringen.
Genützt hat es nichts. 2003 wurde der immer noch marode Konzern von Konkurrent Nike für 305 Millionen US-Dollar aufgekauft. Nike konzentrierte sich darauf, die Marke Converse auch in anderen Bekleidungsbereichen zu etablieren. Als dann um 2010 herum die Retrowelle langsam Fahrt aufnahm, brachte Nike auch den berühmten Converse-Schuh wieder in die Läden. 2017 war Converse über zwei Milliarden US-Dollar wert und betreibt alleine in den USA über 100 eigene Shops.
Marvel blickt, wie viele andere Comic-Verlage, auf eine Vergangenheit voller Höhen und Tiefen zurück. Einer dieser Tiefpunkte erreichte das Unternehmen schliesslich Mitte der 90er-Jahre, als es kurz vor dem Bankrott stand und daher Insolvenzschutz beantragte. 1997 wurde die Marvel Entertainment Group vom Spielzeughersteller Toy Biz aufgekauft und zur Marvel Enterprises umgewandelt.
Nun manövrierte sich Marvel nach und nach aus seiner Krise. Hauptsächlich dafür verantwortlich waren die Vergaben von Filmlizenzen zu «The Men in Black», «Blade», «X-Men» und «Spider-Man». Die erfolgreichen Verfilmungen dieser Comics brachten auch Marvel ordentlich Geld ein.
Ein wahrer Geniestreich gelang Marvel allerdings mit der Entscheidung, die eigenen Comics gleich selbst zu verfilmen. Für den Verlag war dies ein hohes Risiko, zumal sie für den ersten Film einen Kredit von 525 Millionen US-Dollar aufnehmen musste. Mit «Iron Man» legte Marvel 2008 schliesslich den Grundstein für eine der erfolgreichsten Film-Franchise der Welt. 2009 kaufte Disney Marvel für vier Milliarden US-Dollar auf.
Die Geschichte von Fed Ex mutet etwas gar abenteuerlich an. Doch glaubt man dem Buch «Changing How the World Does Business: Fed Ex's Incredible Journey to Success # The Inside Story», das von einem ehemaligen Vizepräsident von Fed Ex geschrieben wurde, hat es sich genau so zugetragen.
Fred Smith hat Fed Ex 1971 gegründet. Mit einem Kapital von insgesamt 84 Millionen US-Dollar ging er mit acht Flugzeugen an den Start, die 35 Städte abdeckten. Doch wegen steigender Kerosinpreise schrumpfte das Kapital in den ersten zwei Jahren auf gerade einmal 5000 Dollar zusammen. Das Geld reichte nicht einmal mehr, um die Flugzeuge zu betanken.
Aus purer Verfzweiflung flog Smith nach Las Vegas und setzte die 5000 Dollar im Black Jack ein. Tatsächlich soll er es geschafft haben, 22'000 Dollar zu gewinnen. Die 27'000 Dollar reichten aus, um den Betrieb für eine weitere Woche zu sichern. Schliesslich trieb Smith neue Investoren auf und machte es so zu dem, was es heute ist: eine 60-Milliarden-Dollar-Firma.
Es war 1985, als Apple-Gründer Steve Jobs aus seinem eigenen Unternehmen manövriert wurde. Für den Computerhersteller verschlimmerten sich die wirtschaftlichen Probleme. Mit Microsoft drang ein ernstzunehmender Konkurrent auf den Markt, während Apple gleichzeitig einige Produkteflops landete.
Bis Mitte der 90er-Jahre sanken die Einnahmen immer weiter und Apple musste sogar eine feindliche Übernahme fürchten. Das Macintosh-Betriebssystem galt als Sorgenkind Nummer eins, da es für viele veraltet war. 1996 übernahm Apple schliesslich Jobs' Softwarefirma NeXT für 400 Millionen Dollar und holte damit auch den Gründer zurück an Bord.
Doch noch war Apple nicht gerettet. 1997 musste der Konzern eine Milliarde abschreiben, woraufhin der damalige CEO Gil Amelio entlassen wurde. Jobs übernahm erneut das Ruder und reorganisierte die Produktpalette und die Chefetage. Dank einem Deal mit Microsoft erhielt Apple 150 Millionen US-Dollar frisches Kapital und konnte damit den Grundstein für die späteren Erfolge legen. Aktuell ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt – mit einer Marktkapitalisierung nahe der Billionen-Dollar-Marke.