Banksys Street-Art rüttelt auf. Und tut oft weh. Auch sein neuestes Kunstwerk widmet er einem grossen gesellschaftlichen Problem: der Obdachlosigkeit.
Dabei spielt er wieder mal geschickt mit Mehrdeutigkeiten. Die Installation, die in dieser Woche an einer Mauer in Birmingham aufgetaucht ist, zeigt zwei Rentiere auf einer Backsteinmauer, die eine davor stehende Bank ziehen. Soweit, so weihnachtlich.
Ein Video, das Banksy auf Instagram postete, zeigt aber einen obdachlosen Mann auf dieser Bank. Laut der Bildunterschrift des britischen Künstlers heisst er Ryan.
«God save Birmingham», schreibt Banksy. Gott schütze Birmingham. «In den 20 Minuten, die wir Ryan auf dieser Bank gefilmt haben, haben ihm Vorbeigehende ein heisses Getränk, zwei Schokoriegel und ein Feuerzeug gegeben – ohne dass er jemals um etwas gebeten hatte.»
Damit gibt es eine giftige Weihnachtsbotschaft von Banksy. Und das kurz vor den Parlamentswahlen am Wochenende. Laut der gemeinnützigen Organisation Charity waren 2017 300'000 Menschen in Grossbritannien ohne Wohnung.
Eine Statistik zur Obdachlosigkeit in der Schweiz gibt es nicht, wohl aber einige Zahlen zur Armut im Land: In der Schweiz lebten im Jahr 2016 rund 615‘000 Personen unter der Armutsgrenze. Das entspricht 7,5 Prozent der Gesamtbevölkerung.
Banksys wahre Identität ist bis heute ungeklärt. Er stammt wohl aus Bristol und kam Ende der 90er Jahre nach London.
niemand ist banksy
einer ist banksy
viele sind banksy