Bestimmt habt ihr die Rangliste der meistverkauften E-Autos gesehen:
Oh Gott. Selten sowas Deprimierendes gesehen! Der Beluga-Wal-Tesla zuvorderst, natürlich. Ein paar Plastik-Dinger aus China. Irgendwelche VWs und Audis, die aussehen wie ... naja, wie jeder Gähn-VW oder -Audi aussieht, halt. Sagt mal, gibt es eine Richtlinie, wonach EVs allesamt ein sterbenslangweiliges Design haben müssen?
Gewiss, das sind alles gute Autos. Keine Frage. Nur ist nichts dabei, das man ansieht und dabei denkt, «boah, so eins will ich». Nö, weiterhin null Grund, also, sich ein Auto zuzutun. Will ich in einem langweiligen E-Fahrzeug von A nach B gelangen, tut's das Tram auch.
Ausser, ... okay, es gibt da ein paar Elektroautos, auf die ich mich richtig freue (sofern sie es mal zur Serienreife schaffen).
Nein, ich rede hier nicht vom absolut irren E-Hummer, denn, so spassig der auch immer sein mag, letztendlich wohne ich weiterhin in Zürich und nicht in Arizona. Etwas Handliches aber, ... etwas mit Style? Nun guckt euch mal das an:
Das, verehrte Damen und Herren, ist der Alpha ACE Coupé. Und, ja, ich muss hier gleich einen Mega-Disclaimer voranstellen: Ich weiss nicht wann und ob das Teil in Produktion geht und ob es ausser diesen Renderings bereits ein physisches Exemplar gibt. Aber, hey – just look at it!! Haben will.
Im südkalifornischen Irvine ansässig, ist die Alpha Motor Corporation der neuste Spross in der inzwischen ordentlich grossen Familie der Elektroauto-Startups. Viel mehr weiss man nicht, ausser dass sie mit dem bewährten Skateboard-Plattform-Design arbeiten, auf dem man problemlos x-beliebige Karosserien aufbauen kann.
So besteht etwa das Konzept ICON für ein «erschwingliches emissionsfreies Elektrofahrzeug mit modularen Nutzfunktionen», das mehrere Fahrzeugvarianten umfasst, etwa ein Wohnmobil, einen kommerziellen Kleinlaster und einen Mehrzweck-Lieferwagen.
Was Alpha scheinbar vielen Konkurrenten voraus hat, es ein sicheres Gespür für Ästhetik und Design. Denn: Das mit der Technik und dem Konzeptuellen machen inzwischen alle ähnlich gut. Aber wie viele haben ein Design, das irgendwo zwischen dem Alfa Romeo Giulia und kurrligen Japaner der frühen Siebziger liegt?
Der Alpha ACE Coupé soll dieses Jahr noch lanciert werden. Reichweite soll etwas mehr als 400 Kilometer betragen; von 0 auf 100km/h dauert es 6 Sekunden; Rapid Charger ... ach, das Übliche, halt. Hört sich doch ganz gut an. Das mit der unsäglichen Beschleunigung von Tesla und Co. hängt uns langsam zum Hals raus. Sechs Sekunden sind immer noch schnell. Und, gewiss, andere Elektroautos können grössere Reichweiten vorweisen, aber für einen Zweisitzer reichen mir hierzulande die 400 vörig. Und das Interieur, erst! Minimal aber mit stylishen Details – Lederriemen für die Türen, etwa.
Okay, du willst trotzdem etwas mehr Leistung? Kein Problem – der Alpha Ace soll auch in der sportlicheren Performance Edition angeboten werden:
Hier fällt die Reichweite dann auf 350 Kilometer, da hier zwei Motoren alle vier Räder antreiben (bei der Standardversion ist's nur Hinterradantrieb). Dafür ist man bereits nach 4,5 Sekunden von null auf hundert. Hübsch auch das Karo-Interieur, das ein freundlicher Kopfnick in Richtung gewisser Stuttgarter Sportwagen der Siebzigerjahre sein dürfte.
Aber, hey, die vielleicht coolste Variante ist dieses geniale Ding hier – der Alpha JAX:
JAX – das steht für «Junior All-Terrain Crossover» und hat sich scheinbar die Ästhetik von Rally-Porsches der Siebzigerjahre geborgt. Hier gibt es auch Platz für vier Personen (die anderen zwei Varianten sind Zweisitzer).
Preise werden zwischen 32'000 und 48'000 Dollar prognostiziert. Wer sich jetzt bereits so ein Ding reservieren will (vermutlich hängt die Umsetzung des Projekts mitunter von der Anzahl Vorbestellungen ab), kann dies hier tun.
Finanzielle Überlegungen mal beiseite, ich würd's mir doch sehr, sehr überlegen (der Standard-Coupé würde mir bereits genügen). Jedenfalls wäre der Autoalltag einiges erfreuter als in irgendeinem der aktuellen beliebtesten EVs. Obwohl ... da wäre ja noch der bereits mal erwähnte Nobe GT100:
Aus Estland. Und, jap, es hat nur drei Räder. Dafür aber ein unglaubliches Styling, retro und modern zugleich, und dennoch praktisch für den Alltagsgebrauch. 130 km/h sollen möglich sein. Reichweite liegt bei 260 Kilometern. Weiter sind da ein abnehmbares Panoramadach, Klimaanlage, Heizung, elektrische Fensterheber, Lederinterieur und – ha! – Allradantrieb. Geplant sind auch ein optionaler «M-Schalter» für einen «Muscle-Car-Modus» (YEAH), optionale Luftfederung und Kaffeemaschine. Eine Kaffeemaschine, Leute!
Okay, eins dieser beiden Startups sollte es doch tamminomol schaffen, oder? (Und bis dann habe ich auch ein wenig gespart not.)