Endlich Sommerferien! Aber dann hiess es daheim meist: «Willst du nicht einen Ferienjob machen und ein bisschen Sackgeld dazuverdienen?» Also machten wir uns wohl oder übel auf die Suche nach bezahlten Sommerbeschäftigungen. Unsere Redaktion erinnert sich zurück.
*Um keine alten Wunden aufzureissen, haben wir die Namen der Betroffenen in «Simpsons»-Charaktere geändert.
Homer*
«Ich arbeitete vier Jahre lang in Gstaad als Ballboy an einem Tennisturnier. Irgendwann dazwischen fand dann auch ein Beachvolleyballturnier statt.
Dort war ich als Sandrächeler im Einsatz. Das heisst, ich musste während Time-Outs, zwischen den Sätzen und
in den Breaks jeweils den Sand flach machen. Jedenfalls fand ich an etwas ganz anderem gefallen: dem Maskottchen.
Nach zwei Jahren Sandschieben hatte ich mich dann dazu entschlossen, mich als Maskottchen zu bewerben. Ich bekam denn Job und rannte ungefähr acht Jahre in diesem Kostüm durch das Gelände. Jeden Tag drei bis vier Stunden.»
Bart*
«Ich war 14 und brauchte das Geld. Also rief ich bei der geschützten Werkstatt an, die sich unweit vom Gymi befand.
Der Werkstattführer hat sich gefreut, dass ich mich für Arbeit interessierte, denn sie hatten viel zu tun. 30 Kubikmeter Hartplastik haben auf mich gewartet, als er mir meinen Arbeitsplatz zeigte.
Ein Spulenkasten aus der einen Kiste, die Spule aus der anderen, ein Deckeli. Klipp, klapp und den Deckel an der Tischkante randrücken. Fertig war eine Spule. 20 Sekunde pro Spule. Acht Stunden dauerte ein Tag.
Nach dem ersten Arbeitstag hatte ich das Gefühl, ich würde nun Marxs kommunistisches Manifest verstehen.
Eine Woche hielt ich das aus, danach rief ich den Werkstattleiter an und erfand eine Sehnenscheidenentzündung.»
Maggie*
«Während den Sommerferien wurde in einem Einkaufscenter ein Kleiderladen
umgebaut. Da brauchten sie jemanden, der die Kunden darauf aufmerksam machte,
dass der Laden geöffnet ist und man reingehen kann.
Ich stand sechs Stunden da und machte jeweils zwei Personen pro Tag auf den Laden aufmerksam. Mehr Kunden gab es nämlich nicht, die waren schliesslich alle in den Sommerferien.
Irgendwann hatte ich dann angefangen mich versteckt zu verkabeln, um Hörbücher zu hören. Das hat es dann aber auch nur etwas erträglicher gemacht.»
Lisa*
«Im Norden von Ontario hatte ich während den Sommerferien Bäume angepflanzt. Nicht der Umwelt zuliebe – aus den Bäumen wurde später Toilettenpapier hergestellt.
Wir wohnten in
Zelten und konnten nur einmal in der Woche duschen, da wir dafür in ein anderes Dorf fahren mussten.
Damit wir gegen Abend nicht einschliefen, spielten wir jeweils ein Spiel namens ‹The five o'clock fuck›. Um fünf Uhr rief jemand so laut wie möglich ‹fuck›, um die anderen zu informieren, dass wir nur noch eine Stunde arbeiten müssen.»
Marge*
«Ich hatte mal einen Sommer lang das Haus des Jugendtreffs geputzt. Dafür bekam ich irgendwie zehn Franken pro Stunde.
Ich hasste diesen Job wie die Pest. Nicht wegen dem Putzen, sondern weil das besagte Haus in unglaublich schlechtem Zustand war. Das heisst, es war schlicht unmöglich, es wirklich sauber zu kriegen.»
Moe*
«Während zwei Sommern hatte ich jeweils in einer Firma gearbeitet, welche Dämmplatten aus Steinwolle herstellte. Ich musste also den ganzen Tag am Laufband Dämmplatten, die gerade durch einen Backofen
gelaufen waren, umdrehen.
Es war heiss, ultralangweilig und vor allem
kratzig. Noch nie in meinem Leben hat es mich so sehr gejuckt, wie in dieser Zeit. Es war eine regelrechte Kratzorgie! Die
Hitze und der Schweiss, der Backofen strahlte ganz schön Wärme ab, haben das Ganze nur noch verstärkt.
Freiwillig hätte ich das nie gemacht, aber meine
Eltern wollten nicht, dass ich in den Sommerferien fünf Wochen Spass habe. Oder
in ihren Worten: ‹Wir wollen nicht, dass du fünf Wochen zuhause rumhockst,
sondern etwas Produktives machst.›»
Milhouse*
«Ich habe zwei Wochen lang bei der
Swisspor gearbeitet. Falls dir dieser Name jetzt irgendwie bekannt vorkommt,
bist du sicher FC-Luzern-Fan. Die Swisspor stellt Styropor-Elemente her. Wenn du dir
eine neue, fancy Kaffeemaschine kaufst, ist die mit Styropor-Elementen
gepolstert, die vermutlich aus dieser Fabrik kommen.
Jedenfalls war es ultralangweilig. Ich
musste den ganzen Tag zwischen etwa zehn Fertigungsmaschinen hin und her laufen
und die frisch gepressten Styropor-Elemente vom Band nehmen und auf Paletten stapeln.
Nur einmal wurde es spannend, als eine Röhre kaputt ging,
welche sonst die losen Styroporkügelchen in die Pressmaschine blies. Überall flogen kleine, weisse Kügelchen herum und für einen kurzen Moment war es Winter.
In diesen zwei Wochen hatte ich 100 Stunden gearbeitet. Dafür bekam ich 1500 Franken. 15 Hunderternoten in einem Couvert. Ich. War. Reich!
Dank meinen Eltern musste ich
aber 1300 Franken aufs Sparkonto einzahlen und durfte nur 200 Franken ausgeben. Das war hart.
Davon kaufte ich mir übrigens ein simples, ferngesteuertes Flugzeug, welches schon nach dem ersten Flug unrettbar
kaputt war.»
Und, welche Ferienjobs habt ihr gemacht?
20 brutal ehrliche (und witzige) Job-Bezeichnungen
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20 brutal ehrliche (und witzige) Job-Bezeichnungen
Social-Media-Stratege = Person mit dem Twitter-Passwort / Personalchefin = Klatschkoordinatorin.
Das sind die meistgefragten Jobs der Schweiz:
Video: srf
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