«Avengers: Endgame» hat «Avatar» als kommerziell erfolgreichsten Film der Kinogeschichte abgelöst, doch die wirklich interessanten Marvel-News kommen aus San Diego. Dort ging am Sonntag mit der Comic Con die grösste Messe für Comics zu Ende. Anwesend waren natürlich auch die Marvel Studios, welche einiges anzukündigen hatten.
Zehn Filme und fünf Serien stellte Marvel vor. Obwohl im Vorfeld schon vieles bekannt war, schaffte es das Studio tatsächlich mit der einen oder anderen Ankündigung zu überraschen. Nebst einem «Blade»-Film wartete Marvel vor allem mit einigen Premieren auf. Unter anderem dürfen sich die Fans freuen auf:
Lange hat es gedauert, doch nun ist es tatsächlich so weit: Natasha Romanoff kriegt ihren Solofilm. Ein Geheimnis war das schon lange nicht mehr, denn es gibt bereits diverse Leaks von den Dreharbeiten.
Unklar ist noch immer, wo der Film im MCU-Kanon exakt einzuordnen ist. Nach den Ereignissen in «Avenges: Endgame» müsste «Black Widow» ganz klar zeitlich vorher spielen. Und tatsächlich zeigen Setfotos, dass der Film wohl in den 90ern angesiedelt ist. Allerdings sind dann auch wieder Fotos aufgetaucht, die ein Setting aus der Gegenwart zeigen.
Die Antwort erhalten wir wohl mit dem Trailer oder spätestens am 1. Mai 2020, wenn «Black Widow» voraussichtlich in den Kinos startet.
Zu «Eternals» gab es im Vorfeld bereits unzählige Gerüchte, wer denn nun im Film mitspielen wird. Und wie die offizielle Casting-Liste nun zeigt, hat Marvel einige richtig grosse Stars für den Film verpflichtet. Die wichtigsten Rollen wurden mit folgenden Schauspielern und Schauspielerinnen besetzt:
«Eternals» wird Marvels nächster, grosser Ensemble-Film. Damit könnte er (vorläufig) in die Fussstapfen der «Avengers»-Reihe treten, für die bisher kein weiterer Teil angekündigt wurde.
«Eternals» wird voraussichtlich am 6. November 2020 in den Kinos anlaufen.
Mit Shang-Chi präsentiert uns Marvel seinen ersten asiatischen Superhelden auf der grossen Leinwand. Für den Film hat man den etwas umständlichen Titel «Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings» gewählt. Für viele überraschend gab Marvel bereits bekannt, wer die Hauptrolle übernehmen wird: der Kanadier Simu Liu. Tatsächlich hatte sich Marvel erst im Laufe der letzten Woche für Liu entschieden. Damit dürfte der Schauspieler einige ziemlich turbulente Tage hinter sich haben.
Als kleiner Teaser verriet Marvel-Boss Kevin Feige, dass der Gegner von Shang-Chi niemand geringeres als der Mandarin sein wird. Wir erinnern uns: Der Mandarin trat bereits in «Iron Man 3» als Bösewicht auf, liess sich allerdings von einem Schauspieler doubeln. In Shang-Chi soll der Mandarin aber höchstselbst zu sehen sein.
«Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings» wird voraussichtlich am 12. Februar 2021 in den Kinos anlaufen.
Für eine weitere Überraschung sorgte der Inhalt von «Doctor Strange 2». Wie Regisseur Scott Derrickson sagte, wird «Doctor Strange in the Multiverse of Madness» ziemlich gruselig und damit das Horror-Genre im Marvel-Universum Einzug halten.
Ebenfalls eine Premiere war die Ankündigung, dass eine Marvel-Serie sich direkt auf die Handlung eines Films auswirken wird. Demnach soll «WandaVision» den Storybogen für «Doctor Strange 2» vorbereiten, respektive dieser direkt von der neuen Marvel-Serie abhängen. «WandaVision» wird dementsprechend kurz vor «Doctor Strange 2» auf Disney+ starten. Mehr zu «WandaVision» lest ihr weiter unten.
«Doctor Strange in the Universe of Madness» ist für den 7. Mai 2021 geplant.
Für richtige Begeisterungsstürme sorgte die Präsentation von «Thor 4», der mit «Thor: Love and Thunder» nun auch einen offiziellen Titel hat. Chris Hemsworth und Tessa Thompson werden natürlich erneut in ihren Rollen zurückkehren.
Für Verwunderung sorgte aber die Ankündigung, dass Natalie Portman erneut in einem «Thor»-Film zu sehen sein wird. Damit kriegt der Donnergott seine geliebte Jane Foster wieder zurück. Doch Marvel geht noch weiter und macht Portman gleich selbst zur hammerschwingenden Gottheit. Sie soll nämlich zum weiblichen Thor werden.
Diese Idee entspringt dabei nicht den Köpfen der Filmemacher, sondern ist bereits in den Comics vorhanden. Im 2015 erschienen Comic «The Mighty Thor» kann der Superheld nach einer Sinneskriese seinen Hammer nicht mehr heben, weil er unwürdig ist. Er verliert seine Kräfte und nimmt eine neue Identität an. Jane Foster wiederum erweist sich als würdig, erhält die Kräfte des Donnergottes und übernimmt die Identität des Thor.
Wenn alles klappt, wird «Thor: Love and Thunder» am 5. November 2021 in unseren Kinos einschlagen. (Badum-ts!)
Die Überraschung des Abends – bezüglich der Filme – dürfte aber definitiv «Blade» gewesen sein. Entsprechend kündigte Feige den Film auch als «One more thing» an. Viele Infos gab es dann aber nicht, ausser, dass der zweifache Oscar-Preisträger Mahershala Ali die Hauptrolle spielen wird. Ob «Blade» aber noch zu Phase 4 gehört, sagte Feige nicht.
Schliesslich bestätigte Feige so ganz nebenbei noch folgende Filme:
Wie bei «Blade» gab es auch zu diesen Filmen kein Startdatum oder eine Info, ob sie noch zu Phase 4 gehören.
Zu den «X-Men» gab es zwar keine Ankündigung, doch liess Feige durchblicken, dass bereits daran gearbeitet werde, diese ins MCU zu integrieren. Allerdings habe er keine Zeit mehr, um darüber zu reden, beendete er seine Rede neckisch.
«The Falcon and the Winter Soldier» ist die erste der neuen Marvel-Serien, die wir nach der Netflix-Ära zu sehen kriegen. Über den Inhalt ist nichts bekannt, man geht aber davon aus, dass die Serie zeitlich nach den Ereignissen von «Infinity War» angesiedelt ist. Anthony Mackie (Falcon) und Sebastian Stan (Winter Solider) kehren beide für ihre Rolle zurück.
«The Falcon and the Winter Solider» soll im Frühling 2020 auf dem neuen Streaming-Dienst Disney+ starten.
«WandaVision» rückt ebenfalls zwei Charaktere aus dem MCU ins Rampenlicht: Scarlet Witch aka Wanda Maximoff und Vision. Zeitlich soll die Serie nach den Ereignissen von «Avengers: Endgame» spielen und direkten Einfluss auf «Doctor Strange 2» haben. Damit ist auch klar, dass Scarlet Witch eine grössere Rolle in «Doctor Strange in the Universe of Madness» spielen dürfte. Auch in «WandaVision» können sich die Fans auf die Originalbesetzung freuen.
«WandaVision» soll im Frühling 2021 auf Disney+ starten.
Auch der Gott des Schabernacks kriegt seine eigene Serie. Bei den Fans gehört Loki zu den meisterwarteten Titeln, was mangels Informationen natürlich für reichlich Spekulationen sorgt. Ein geleaktes Bild legt die Theorie nahe, dass Loki in den 70er-Jahren spielen wird. Dorthin ist Loki wohl gelangt, nachdem er in «Avengers: Endgame» dank des Tesseracts fliehen konnte.
Allerdings gibt es auch noch Gerüchte, wonach die Serie in verschiedenen Epochen und sogar auf verschiedenen Planeten spielen könnte. Und selbst Tom Hiddleston ist als Loki vielleicht nicht durchgehend präsent. Zwar spielt er mit, doch könnte es sein, dass wir verschiedene Inkarnationen der Figur zu sehen bekommen.
Los geht es mit «Loki» auf Disney+ im Frühling 2021.
«What if ...?» ist die erste Animations-Serie, die von den Marvel-Studios für Disney+ produziert wird. «What if ...?» gehört dann auch nicht zum Kanon des bekannten MCU, sondern wird eigenständig sein. Allerdings sagte Feige, dass viele der bekannten Schauspieler in der animierten Serie als Synchronsprecher agieren werden.
In «What if ...?» wird in jeder Episode eine abgeschlossene Geschichte erzählt. Dabei nimmt sich jede Story einen Schlüsselpunkt aus dem MCU vor und stellt ihn gehörig auf den Kopf. Im Prinzip geht es also darum, wie gewisse Geschichten ausgegangen wären, wenn entscheidende Momente anders verlaufen wären.
«What if ...?» soll im Sommer 2021 auf Disney+ starten.
Jeremy Renner schnallt sich wieder den Bogen um, um als Hawkeye Superheldeneinsätze zu leisten. Wobei eigentlich stimmt das nicht, denn glaubt man den Gerüchten, gibt er in der Serie seine Hawkeye-Identität an Kate Bishop weiter. Womöglich beleuchtet die Serie auch seine Zeit als Ronin, die wir in «Avengers: Endgame» ja nur am Rande mitbekommen haben. Was jetzt schon bekannt ist, ist, dass Hawkeye auch in «Loki», «WandaVision» und «Falcon and the Winter Soldier» auftauchen wird.
«Hawkeye» soll ab Herbst 2021 auf Disney+ verfügbar sein.
Nun, genau diese Frage stellen sich viele Fans. Beispielsweise fehlt «Ant-Man» komplett in der Liste. Da stellt sich natürlich die Frage, ob Marvel sich den Ameisenmann für Phase 5 aufhebt, oder ihn für Solofilme ganz fallen lässt.
Mit Blick auf die Einspielergebnisse, sieht es für «Ant-Man 3» nicht so gut aus. Zwar war «Ant-Man 2» mit über 600 Millionen rentabel, aber im Vergleich zu Filmen wie «Black Panther» oder «Captain Marvel» (beide über 1,1 Milliarden) war der Film für Marvel nicht gerade ein kommerzieller Megahit.
Ebenfalls vermisst man «Spider-Man 3» in der Ankündigungsliste. Dies dürfte aber schlicht daran liegen, dass Sony und Marvel sich da womöglich noch nicht einig sind, wie es mit dem Spinnenmann im MCU weiter geht. Immerhin gibt es ja auch Gerüchte, wonach Sony Spider-Man in ihrem neuen Marvel-Bösewicht-Universum neben Venom auftreten lassen will. Dies wiederum dürfte Marvel nicht wirklich gefallen.
Und schliesslich wäre da ja auch noch «Deadpool 3». Marvel hat bereits bestätigt, das Deadpool der einzige Charakter aus dem X-Men-Universum sei, der überleben wird. «Deadpool»-Schöpfer Robert Liefeld hat erst vor wenigen Tagen auf Twitter geschrieben, dass «Deadpool 3» schon bald kommen wird.
Die grosse Frage ist hier natürlich, wie der FSK-16-«Deadpool» ins Familienfreundliche MCU passen soll. Ein Vorgeschmack darauf hat uns Fox schon mit der entschärften Deadpool-2-Fassung «Es war einmal ein Deadpool» geliefert. Vielleicht führt Marvel die «Deadpool»-Reihe aber auch eigenständig weiter, wer weiss.