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5 tolle Filme, die beinahe durch dumme Entscheide ruiniert wurden

5 epische Filme, die beinahe durch dumme Entscheide ruiniert wurden

04.02.2019, 11:4105.02.2019, 07:04
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Zwischen all dem Müll, den Hollywood uns Jahr für Jahr zumutet, gibt es immer wieder Filme, die einfach richtig geil sind. Manche davon werden sogar zu Kultfilmen. Doch selbst diese Filme haben es selten leicht, bis sie das Filmlicht dieser Welt erblicken. Die folgenden fünf Beispiele zeigen, dass die Grenze zwischen einem tollen Film und Müll oft nur durch eine kreative Entscheidung getrennt ist.

ACHTUNG: Der folgende Text enthält massive Spoiler zu den aufgeführten Filmen. Teilweise wird sogar das Ende verraten.

«Zurück in die Zukunft» sollte einen anderen Titel tragen

Zurück in die Zukunft
Bild: United International Pictures GmbH

Gibt es einen besseren Zeitreisefilm als «Zurück in die Zukunft»? Nein! Hört man sich aber an, was gewisse Studiobosse für Inputs hatten, kann man sich kaum vorstellen, dass Marty McFlys Reise in die Vergangenheit diesen Kultstatus erreicht hätte.

So forderte der Studio Manager Sid Sheinberg in einem Memo an Steven Spielberg, der den Film produzierte, diesem einen neuen Titel zu geben:

Surprise

Damit der Titel plausibel sei, forderte er Spielberg auf, diesen im Film an mehreren Stellen einzubauen. Beispielsweise sollte sich Marty gegenüber George nicht als «Darth Vader from Vulcan» vorstellen, sondern als «Space man from Pluto».

Sheinberg war von seiner Titelwahl überzeugt:

Bild
Bild: watson

Und wie reagierte Steven Spielberg darauf? Er schickte seinerseits ein Memo an Sheinberg, bedankte sich für die humorvolle Nachricht und meinte, dass sie alle ordentlich gelacht hätten. Und damit war die Sache erledigt.

«Harry Potter» sollte eigentlich ganz woanders zur Schule gehen

Harry Potter
Bild: Warner Bros.

Okay, streng genommen handelt es sich bei «Harry Potter» um eine ganze Filmreihe. Doch was die vermeintlich kreativen Köpfe dieser beinahe angetan hätten, ist wahrlich ein Sakrileg.

So berichtete David Heyman, der alle acht Filme produziert hat, dass das amerikanische Studio Warner Bros für Harry Potter ganz andere Pläne hatte. In einem frühen Stadium der Filmumsetzung wollte man die ganze Geschichte um den Zauberschüler in die USA verlegen.

Harry Potter
Bild: shutterstock/warner bros

Harry Potter wäre dann so etwas wie ein Teenie-Drama mit magischen Elementen geworden:

«In einem der ersten Gespräche mit den Autoren in Amerika gab es diese Idee, Harry Potter in die Staaten zu verlegen. Ihr wisst schon, Cheerleader und alle das.»
David Heyman gegenüber dem Independent.

Schliesslich hätten alle Beteiligten dann aber eingesehen, dass «Harry Potter» einfach zu britisch sei, um die Geschichte einfach in die Staaten zu überführen.

In der Schachtel in «Seven» wäre beinahe etwas anderes gewesen

Sieben
Bild: Warner Bros.

Es ist wohl eines der brutalsten Enden der Filmgeschichte – visuell wie auch emotional. Wenn der Serienmörder am Schluss eine Schachtel an Detective Mills per Kurier überbringen lässt, ahnt man als Zuschauer bereits Böses. Ein paar Sekunden später hat man Gewissheit: In der Box liegt der Kopf von Mills' Frau. Dieser verliert daraufhin die Nerven und erschiesst den Serienmörder John Doe.

Wäre es nach dem Filmstudio gegangen, hätte dieses Ende folgendermassen ausgesehen:

Der Kurier bringt die Schachtel zu Detective Mills. Dieser öffnet sie und entdeckt darin den abgetrennten Kopf seines Hundes. Daraufhin verliert er die Nerven und will John Doe erschiessen – besinnt sich dann aber eines Besseren und tut es nicht.

Jetzt mal ernsthaft: Hätte irgendjemand, IRGENDJEMAND dieses Ende besser gefunden?

Glücklicherweise gab es da Brad Pitt. Dieser hatte nämlich bereits nach dem Lesen des Drehbuchs erahnt, dass dem Studio das Originalende zu krass sein würde. Darum liess er sich dieses vertraglich zusichern. Zwar wollte ihn das Studio nachträglich noch umstimmen, scheiterte aber glücklicherweise.

«Gravity» war zu wenig romantisch

Gravity
Bild: Warner Bros.

Okay, wir haben da also ein Filmscript mit einer starken Frauenrolle, die auch noch gleich Hauptdarstellerin ist. Diese Frau ist Astronautin und muss nach der Zerstörung der Weltraumstation, in der sie sich befindet, um ihr Überleben kämpfen. Schlussendlich schafft sie es tatsächlich, durch viel Know-how und Überlebenswillen mehr oder weniger wohlbehalten auf die Erde zurückzukehren.

Und was sagte das Studio zu diesem Script?

Nachgestellte Szene:

Gravity
Bild: watson/shuttstock
Gravity
Bild: watson/shuttstock
Gravity
Bild: watson/shuttstock
Gravity
Bild: watson/shuttstock

Zum Glück hat sich Regisseur Alfonso Cuarón nicht beirren lassen und den Film so gedreht, wie er das für richtig hielt.

«Das Ding aus einer anderen Welt» sollte ein Happy End haben

The Thing
Bild: UIP

Dass Studio-Verantwortliche mit ihren kreativen Entscheidungen oftmals falsch liegen, beweist das Beispiel von «Das Ding aus einer anderen Welt».

Im Science-Fiction-Horror geht es um die Besatzung einer Forschungsstation in der Antarktis, die ein gefrorenes Alien entdeckt und wiedererweckt. Anschliessend dezimiert das nach und nach die Mannschaft. Schlussendlich wird die Basis zerstört, fast alle sterben und am Schluss bleibt offen, ob der Protagonist überlebt oder nicht.

Unschwer zu erraten, dass dem Studio dieses Ende nicht sonderlich gefiel. Also zwangen sie den Regisseur John Carpenter, ein neues Ende zu drehen, in welchem die Hauptfigur R. J. MacReady am Schluss gerettet wird.

Schliesslich wurden beide Enden einem Testpublikum vorgeführt und diese haben nicht so reagiert, wie sich das Studio das wohl vorgestellt hat:

Bild
Bild: watson

So kam also die Version in die Kinos, welche John Carpenter von Anfang an geplant hatte – und die wir heute alle lieben. 

Lucas hasst Spoiler – «Spoilern ... Wer macht sowas?! WER?!»

Video: watson/Aiste Katkute, Emily Engkent

Wenn dich diese Photoshop-Bilder nicht aus den Socken hauen, dann wissen wir auch nicht:

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Wenn dich diese Photoshop-Bilder nicht aus den Socken hauen, dann wissen wir auch nicht
Der türkische Künstler verbindet mit Photoshop Fotografien zu fantastischen Traumbildern. Sein Instagram-Account, auf dem er die Bilder teilt, hat bereits über 70'000 Abonnenten.

bild: instagram/art.side
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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niklausb
04.02.2019 12:52registriert März 2015
Also den Kopf sieht man in 7 nie man kann es erahnen bzw. Man kann es sich aus dem was der Bösewicht redet zusammenreimen aber den Kopf sieht man nicht (zumindest nicht in der Version die ich gesehen habe).
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Palpatine
04.02.2019 12:43registriert August 2018
Na ja, Gravity wäre auch mit diesem Ende immer noch ein geiler Film. Aber das hier vorgestellte Ende von "Seven" geht gar nicht. Hätte kaum gedacht, dass ich das mal sage, aber danke, lieber Brad Pitt!
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Absintenzler
04.02.2019 12:34registriert Mai 2018
Bevor Bruce Willis die Rolle des John McClane in Die Hard angeboten wurde, standen Sylvester Stallone, Burt Reynolds, Harrison Ford, Mel Gibson und Richard Gere (!) auf der Liste. Yippee-ki-yay!
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