In einem abgedunkelten Zimmer in Londoner Riflemaker Gallery sitzt Graham Fink und starrt in einen Laptop hinein.
Wie von Geisterhand bilden sich auf dem Bildschirm Bleistift-Striche, die nach und nach ein Bild ergeben.
Der britische Künstler hat eine Eyetracking-Technologie entwickelt, die es ermöglicht, ohne Pinsel oder Stift, und alleine durch Augenbewegungen zu zeichnen.
«Üblicherweise macht man Kunst mit den Händen, indem man einen Bleistift oder einen Pinsel benutzt», so Fink, «was aber letztlich die Schaffung des Bildes, das man im Kopf hat, vereiteln kann. Ich wollte es echter: Unmittelbar aus dem Unterbewussten, geradewegs von den Augen und auf die Leinwand.»
Mittels Infrarot-Licht werden die Augenbewegungen verfolgt und mittels einer ausgeklügelten Software als Pinselstriche reinterpretiert.
Fink denkt sich ein Gesicht und paust den sich gemachten Bild im Kopf auf dem Bildschirm durch.
Beim «Drawing With My Eyes»-Projekt kommen Bilder erstmals direkt aus dem Unterbewusstsein auf die Leinwand.
(obi)