Ein anderthalbminütiges Video erhitzt die Gemüter in den Niederlanden. Aufgenommen wurde der Clip nämlich hinter Gittern, in der Penitentiaire Inrichting Maatschapslaan in Alphen aan den Rijn.
Gleich zu Beginn kommt ein fertig gedrehter Joint ins Bild, dann schwenkt die Kamera über die Einrichtung der Zweierzelle – Fernseher, Spielkonsole, Lebensmittelvorräte, Kühlschrank, Stahl-WC mit Lavabo und eine improvisierte Gebetsnische mit Koran. Am Schluss kommt ein Insasse ins Bild, der genüsslich den Joint anzündet.
Der Clip wurde am 27. Oktober auf die Videoplattform Dumpert geladen und gelangte einen Tag später auch auf YouTube und den in den Niederlanden sehr populären, libertär-rechtspopulistischen Blog «GeenStijl».
Entsprechend raucht in den Kommentarspalten die Volkswut: Sehr oft wird die Zelle mit einem Studentenzimmer verglichen, viele Kommentare beklagen ein angeblich zu lasches Justizsystem und fordern harsche Konsequenzen für die Insassen.
Aber es gibt auch einige wenige, die nicht vergessen, was das Unangenehmste an einem Gefängnis ist: «Billiger Luxus aus dem Jahr 2006 ist nichts wert im Vergleich mit Freiheit», schreibt ein User.
In den meisten Strafanstalten ist es verboten, Bilder oder Videos aus dem Gefängnis auf Social-Media-Plattformen zu teilen. Die Strafen dafür können drakonisch sein: Im US-Staat South Carolina wurden sieben Männer, die ein gemeinsam gedrehtes Rap-Video aus dem Knast auf YouTube und WorldStarHipHop gestellt hatten, zu mehreren 100 Tagen Isolierzelle verknurrt. (dhr)
Dir gefällt diese Story? Dann teile sie bitte auf Facebook. Dankeschön!👍💕🐥