International
Wissen

Elon Musk will Killer-Roboter verbieten – bevor es zu spät ist

Kampfroboter
Autonome Waffen wie das Modular Advanced Armed Robotic System (MAARS) müssen nicht unbedingt wie humanoide Roboter aussehen. Bild: qinetiq-na.com

Elon Musk will Killer-Roboter verbieten – bevor es zu spät ist

21.08.2017, 17:4121.08.2017, 21:23
Mehr «International»

Neben Visionen hat Elon Musk auch Albträume – zum Beispiel, wenn es um Kampfroboter geht. Und der Tech-Milliardär, der hinter Unternehmen wie Tesla, SpaceX oder Hyperloop steht, ist nicht allein. Er gehört zu den 116 Unternehmern und Experten aus der Techbranche, die sich jetzt in einem offenen Brief an die UNO für ein Verbot von autonomen Waffensystemen aussprechen.

Neben Musk haben auch Schwergewichte wie Mustafa Suleyma, Mitgründer des von Google übernommenen Startups DeepMind Technologies, oder Esben Østergaard, Gründer der dänischen Firma Universal Robotics, den Brief unterzeichnet. 

«Einmal entwickelt, werden tödliche autonome Waffen kriegerische Konflikte bisher nie dagewesenen Ausmasses und in einer Geschwindigkeit ermöglichen, die der Mensch nicht begreifen kann.»

«Dritte Revolution in der Kriegführung»

Die KI-Koryphäen («KI» steht für Künstliche Intelligenz, engl. Artificial Intelligence, «AI») fürchten eine gefährliche «dritte Revolution in der Kriegführung» nach Schiesspulver und Atomwaffen. «Einmal entwickelt, werden tödliche autonome Waffen kriegerische Konflikte bisher nie dagewesenen Ausmasses und in einer Geschwindigkeit ermöglichen, die der Mensch nicht begreifen kann», warnen die Unterzeichner. 

«Wenn diese Büchse der Pandora einmal geöffnet ist, wird es schwierig, sie wieder zu schliessen.»

Solche Waffen könnten zu «Terror-Waffen werden, die Despoten und Terroristen gegen unschuldige Bevölkerungen einsetzen», heisst es im Brief. Zudem könnten diese Waffen ausser Kontrolle geraten, wenn sie gehackt würden. 

US-Marinesoldaten testen Kampfroboter.Video: YouTube/WarLeaks - Daily Military Defense Videos & Combat Footage

Es bleibt nicht mehr viel Zeit

Während viele andere Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz noch nicht mehr als Zukunftsmusik sind, dürfte die Entwicklung von intelligenten autonomen Waffensystemen nur noch wenige Jahre dauern. Die KI-Experten schlagen deshalb Alarm: Es bleibe nicht mehr viel Zeit zum Handeln. «Wenn diese Büchse der Pandora einmal geöffnet ist, wird es schwierig, sie wieder zu schliessen.» 

Die UNO hat im Dezember 2016 beschlossen, Gespräche über einen Bann KI-gesteuerter Waffensysteme wie selbständige Drohnen oder autonome Panzer zu führen. Ein auf Ende August angesetztes Treffen zu diesem Thema ist jedoch aufgrund mangelnder Finanzierung verschoben worden. Bisher haben sich 19 der 123 Mitgliedstaaten der 1983 in Kraft getretenen UNO-Waffenkonvention dafür ausgesprochen, solche Systeme in die Liste der geächteten Waffen wie Landminen, Brand- oder auch blind machenden Laserwaffen aufzunehmen.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Kritiker der militärischen Verwendung von Künstlicher Intelligenz zu Wort melden. Vor zwei Jahren plädierten zahlreiche Prominente und Experten für ein Verbot autonomer Offensivwaffen. Neben Musk gehört auch der bekannte britische Astrophysiker Stephen Hawking zu den Warnern vor den Gefahren der autonomen Waffen. 

(dhr)

Noch ist es Science Fiction: Künstliche Intelligenz im Kino

1 / 31
Künstliche Intelligenz im Kino: Gnadenlose Schaltkreise
Lasst die Spiele beginnen: Das Master Control Program (M.C.P.) ist sauer. Der Programmierer Kevin Flynn (Jeff Bridges) will mit einem Code namens Tron seine gestohlenen Ideen aus dem Grossrechner der KI zurückklauen. Das M.C.P. digitalisiert den «Nutzer» daraufhin mit einem Laserstrahl und lässt ihn im Inneren des Rechners gegen andere Programme antreten. Der Disneyfilm «Tron» von 1982 traf mit dem Thema Künstliche Intelligenz den Zeitgeist einer videospielbegeisterten Jugend und wurde zum Klassiker des Filmjahrzehnts. ... Mehr lesen
Auf Facebook teilenAuf X teilen

Zukunftsmusik? Nein, Tatsache: Algorithmus komponiert Musik

Video: reuters
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
68 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Typu
21.08.2017 18:15registriert Oktober 2015
Das wird nicht verboten. Grund: die USA haben Angst, dass bei einem Verbot sich gewisse Staaten nicht daran halten würden. Ergo könnte das die Vorherrschaft der USA ins wanken bringen. Ausserdem: Der Mensch war noch nie gut darin Fortschritt zu begrenzen. Leider auch nicht im kriegerischen Bereich. Fortschritt kann mit Verboten nicht aufgehalten werden. Gebe Musk recht, das könnte unser Untergang werden.
4812
Melden
Zum Kommentar
avatar
N. Y. P. D.
21.08.2017 19:21registriert Oktober 2015
Habe noch ein paar Stunden in die Recherche investiert.

Gibt es auch hübsche Killerroboter ?
Ja, die gibt es. Vermutlich können sich nicht alle hier einen Reim auf das Bild machen. Die anderen aber schon.
Elon Musk will Killer-Roboter verbieten – bevor es zu spät ist
Habe noch ein paar Stunden in die Recherche investiert. 

Gibt es auch hübsche Killerroboter ? 
Ja, die gibt es. Vermutlich könne ...
406
Melden
Zum Kommentar
avatar
Iseas
21.08.2017 19:03registriert April 2017
Killer Roboter, Skynet gibts schon, einen Jonn Conner gibts sicher auch. Hoffe mal das wird verboten, sonst hat James Cameron unter umständen eine mögliche Zukunft verfilmt. 🤔
285
Melden
Zum Kommentar
68
11 Bananen-Fakten, die du (wahrscheinlich) noch nicht kennst

Die gelbe Frucht mit der charakteristischen Krümmung und der praktischen, von Mutter Natur mitgelieferten Verpackung haben viele von uns schon als Kleinkinder das erste Mal gegessen, in der Form von Bananenbrei. Heute gelangt die Banane, die botanisch zu den Beeren zählt, meist aus Ländern in Zentral- und Südamerika zu uns, namentlich aus Costa Rica, Panama, Nicaragua, Ecuador oder Kolumbien.

Zur Story