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Studie: Millionen Tonnen Mikroplastik im Atlantik

Studie: Millionen Tonnen Mikroplastik im Atlantik

19.08.2020, 10:10
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epa07430587 (04/19) A fish swims amongst micro plastics and debris in the Atlantic ocean off the 400-year-old village of Ngor on the western most tip of Africa, Dakar, Senegal, 22 February 2019. Seneg ...
Der Fisch ist nicht alleine im OceanBild: EPA/EPA

Im Atlantik befinden Millionen Tonnen Mikroplastik. Allein in den oberen Wasserschichten der ersten 200 Meter seien es näherungsweise 12 bis 21 Millionen Tonnen. Zu dem Schluss kommen Forscher des «National Oceanography Centre» (NOC) in Grossbritannien.

Bisher habe es wegen fehlender Mikroplastik-Messungen keine Möglichkeit für Wissenschaftler gegeben, die angenommene Menge von in den Ozean gelangten Kunststoff mit der im Wasser abzugleichen, sagte Studienleiterin Katsiaryna Pabortsava. «Unsere Forschung ist die erste, die dies über den gesamten Atlantik von Grossbritannien bis zu den Falklandinseln durchgeführt hat.»

Die NOC-Foscher berechneten dabei die Häufigkeit von drei verschiedenen Plastiksorten, die zusammen mehr als die Hälfte des weltweiten Kunststoffabfalls ausmachten. Dafür nahmen sie an insgesamt 12 Orten Proben aus drei unterschiedlichen Tiefen innerhalb der ersten 200 Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Sie fanden bis zu 7000 Mikroplastik-Partikel mit einer Grösse von mindestens 0.0032 Zentimeter pro Kubikmeter Meerwasser, berichten sie im Fachmagazin «Nature Communications».

Mikroplastik wird über Kontinente hinweg transportiert

Die Wissenschaftler wollen mit ihren Erkenntnissen die Grundlage für eine bessere Bewertung der ökologischen Schäden durch Mikroplastik legen. Bislang fehlten solide Schätzungen zur Menge der Kunststoffe vor allem in abgelegenen Orten wie zum Beispiel mitten auf dem Ozean. Der gesundheitliche Einfluss des allgegenwärtigen Mikroplastiks auf Lebewesen beschäftigt die Forschung. Solche winzigen Partikel wurden unter anderem bereits in Schnee, Lebensmitteln und Trinkwasser nachgewiesen.

Alleine in den USA verursache jeder der rund 330 Millionen Einwohner jeden Tag rund 340 Gramm Plastikmüll, geht aus einer vor wenigen Monaten veröffentlichten Studie hervor. Dieser landet teilweise in der Natur und zerfällt dort langsam in immer kleinere Bestandteile. Die Mikroplastik-Partikel gelangen in Flüsse und Seen, das Meer, die Böden und auch die Atmosphäre. Ein Teil der Partikel sei über die Atmosphäre etwa bei Regen eingetragen worden - sie seien so klein, dass sie selbst über Kontinente hinweg transportiert würden. (aeg/sda/dpa)

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Die fünf grössten Plastiksünder am Mittelmeer
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Die fünf grössten Plastiksünder am Mittelmeer
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quelle: ap/ap / str
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Video: srf
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dave1974
19.08.2020 12:48registriert April 2020
Dazu kommen schätzungsweise 150 Millionen Tonnen Plastik als Treibgut in den Weltmeeren.

Schon unfassbar diese Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Mentalität gewisser.
Und viel zu oft nur wegen dem schnöden Mammon.
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s'Paddiesli
19.08.2020 11:30registriert Mai 2017
Und das nur schon in den obersten 200 Metern. Plastik und Mikroplastik findet man auch im Mariannengraben in 11 Kilometern Tiefe.
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Cirrum
19.08.2020 10:52registriert August 2019
Statt ständige Studien zu machen,wie sehr die Natur am Arsch ist, sollte man das Geld investieren um etwas zu tun!
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