Es sieht aus wie Thunfisch , es steht auf der Zutatenliste als Thunfisch an – doch es soll kein Thunfisch sein. Die Fast-Food-Kette Subway sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt und muss sich nun sogar in den USA vor Gericht für ihr Tuna-Sandwich rechtfertigen.
Denn laut Berichten der «Washington Post» haben mehrere Proben aus dem US-Bundesstaat Kalifornien ergeben, dass in den Wraps und Sandwiches von Subway «alles ausser Thunfisch» in der vermeintlichen Hauptzutat enthalten sei.
Verschiedene Labore im Bundesstaat hätten die unterschiedlichen Proben untersucht. Einer der Anwälte der Klägerseite gab gegenüber der «Washington Post» an, dass nicht einmal irgendein Fisch in der Masse enthalten sei. Die verschiedenen Inhalte sollen nur die Textur und den Geschmack von Thunfisch nachempfinden.
Ein Subway-Sprecher widersprach den Vorwürfen öffentlich. Er versicherte, dass in ihrem Sandwich nicht nur «echter» Thunfisch verarbeitet werde, sondern dieser auch noch wild gefangen sei. Das bedeutet, dass er nicht aus einer Aufzucht, sondern aus dem Meer stammt. Das Sandwich ist einer der Verkaufsschlager.
Der Fast-Food-Riese muss sich nun auch vor einem kalifornischen Gericht verantworten – inwiefern die Vorwürfe auch auf Schweizer Filialen zutreffen, ist nicht klar. Die Lebensmittelbehörden in den USA und der Schweiz legen in vielen Aspekten andere Standards und Vorgaben an, sodass sich die Rezeptur bei bestimmten Fast-Food-Produkten in den USA und der Schweiz unterscheiden kann.
Zwei Privatpersonen verklagen Subway unter anderem wegen Betrugs, bewusster Falschdarstellung und unzulässiger Bereicherung. Die Kläger fordern dafür Schadensersatz.
Sie wollen das Verfahren für eine Sammelklage öffnen, dann können auch andere Subway-Kunden ohne viel Aufwand klagen. Für den Fast-Food-Riesen könnte das dann richtig teuer werden.
Bereits in der Vergangenheit stand Subway öfter vor Gericht, etwa für sein «5 foot long»-Sandwich, das laut Kläger kleiner als angegeben sein soll, oder für sein Brot, das nicht den irischen Standards entsprach. Wegen des hohen Zuckeranteils gilt das Brot in Irland als Süssigkeit.
Subway betreibt weltweit etwas mehr als 40'000 Restaurants. In den vergangenen Jahren sank die Zahl der Filialen allerdings stetig.
(neb/t-online)
Subway betreibt übrigens keine Läden. Es sind ihre Franchisenehmer, die das tun und die werden mit üblen Verträgen abgezockt.