Es soll der grösste Streik in Indien und überhaupt in der Menschheitsgeschichte gewesen sein: Rund 250 Millionen ArbeitnehmerInnen haben in Indien am Mittwoch mit einem ganztägigen Streik gegen Pläne zur Liberalisierung der Wirtschaftspolitik und des Arbeitsmarktes protestiert.
Mit Märschen und Kundgebungen in der Hauptstadt Neu Delhi sowie mehreren grossen Städten wandten sie sich gegen den geplanten Teilverkauf von Staatsunternehmen wie der Fluggesellschaft Air India oder des Ölunternehmens Bharat Petroleum.
रोहतक में कर्मचारियों का प्रदर्शन#nationalstrike2020 #Strike pic.twitter.com/dIjtHbyYDw
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Nach Ansicht der Gewerkschaften könnten mit den Teilprivatisierungen Tausende Arbeitsplätze verloren gehen. Zudem wird befürchtet, dass ein geplantes Gesetz Unternehmen Kündigungen erleichtert.
Zu dem Streik hatten zehn grössere Gewerkschaften aufgerufen. Eine von ihnen, CITU, schätzte die Zahl der Streikenden auf bis zu 250 Millionen. Dafür gab es keine allerdings keine Bestätigung der Behörden.
📰🆘️ #ULTIMAHORA || #India
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🇮🇳Huelga general en India, los sindicatos denuncian las políticas "anti-pueblo" y "anti-clase trabajadora" del Gobierno de Modi. Declaran que seguirán la huelga no menos de 250 millones de personas.
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In mehreren indischen Bundesstaaten wie Assam und Punjab blockierten Demonstranten Strassen und Schienen öffentlicher Verkehrsmittel. Auch Banken und Geschäften blieben teilweise geschlossen. Vor allem Beschäftigte in Banken, bei Energie- und Verkehrsbetrieben sowie im Bergbau folgten den Aufruf zum Ausstand.
Watch this and feel proud India. #CAA_NRC_NPR protest in Mumbai. pic.twitter.com/2sOmGZsQeO
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Im Dezember hatte es in Indien Massenproteste gegen ein Einbürgerungsgesetz gegeben. Dieses erleichtert illegal eingereisten Migranten aus den drei mehrheitlich muslimischen Nachbarländern Bangladesch, Pakistan und Afghanistan die Einbürgerung, sofern sie keine Muslime sind. Diese Proteste gehen in kleineren Dimensionen weiter. (dfr/sda/dpa)