International
Wirtschaft

Onlinehandel soll die Afghanische Wirtschaft ankurbeln

Afghanische Bauern sollen leichter exportieren können
Afghanische Bauern sollen leichter exportieren könnenBild: OMAR SOBHANI/REUTERS

Onlinehandel soll die Afghanische Wirtschaft ankurbeln

18.06.2015, 21:31
Mehr «International»

Afghanistan will mit der Schaffung eines Onlinemarktplatzes den Export seiner Produkte erleichtern. Die Handelsplattform solle kleinen und mittelständischen Unternehmen direkten Zugang zu Käufern im Ausland verschaffen, sagte der Direktor der Kabuler Handelskammer, Hassib Rahimi, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Bisher hätten Unternehmen über Vermittler gehen müssen, um ihre Waren im Ausland zu verkaufen. Das Projekt soll demnach in einem Jahr in den grossen Städten des Landes starten und später auch auf die ländlichen Regionen ausgedehnt werden.

Über die Internet-Handelsplattform sollen etwa Agrarerzeugnisse, kunsthandwerkliche Produkte, Edelsteine und Teppiche verkauft werden können. Das Projekt wird von dem Konzern Pride Group aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit 20 Millionen Dollar finanziert.

Wirtschaft stagniert

Der Konzern will auch die nötige Infrastruktur wie Lager- und Kühlhäuser errichten. Afghanistan hat keinen Zugang zum Meer und muss seine Produkte daher über die Nachbarländer ausführen.

Nach dem Sturz der Taliban im November 2001 lag das Wachstum in Afghanistan ein Jahrzehnt lang im zweistelligen Prozentbereich, und das Bruttoinlandprodukt hatte sich von 2.5 Milliarden auf mehr als 20 Milliarden Dollar erhöht.

Zuletzt aber stagnierte die Wirtschaft. Grund ist die politische Unsicherheit nach dem monatelangen Streit um die Präsidentenwahl im vergangenen Jahr und dem Abzug der internationalen Kampftruppen Ende 2014.

Die Regierung rechnet dieses Jahr mit Einnahmen von 1.8 Milliarden Dollar. Ohne die internationale Finanzhilfe in Höhe von 4 Milliarden Dollar könnte sie die 350'000 Soldaten und Polizisten für den Kampf gegen die Taliban nicht zahlen. (jas/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Israel wird die Hamas nicht zerstören»
Die israelische Armee hat einen Angriff auf die Stadt Rafah angekündigt. Sie will die verbliebenen Hamas-Kämpfer eliminieren. Nahost-Experte Andreas Krieg kritisiert die Pläne. Der Gaza-Streifen müsse sich selbst verwalten können, Israels Strategie der Gewalt sei nicht nachhaltig.

Herr Krieg, die israelische Armee plant eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gaza-Streifens. Sie will so die letzten Bataillone der islamistischen Hamas zerschlagen. Wie realistisch ist es, dass Israel diese Offensive durchzieht?
Andreas Krieg: Sicher viel realistischer als noch vor ein paar Wochen.

Zur Story