International
Wirtschaft

Gläubiger lehnen Argentiniens Umschuldungsangebot ab

Gläubiger lehnen Argentiniens Umschuldungsangebot ab

20.04.2020, 14:5120.04.2020, 15:00
Mehr «International»
Activists demonstrate with signs that read in Spanish "Stop the layoffs" and "With hunger, there is no quarantine" at the Obelisk landmark in Buenos Aires, Argentina, Thursday, Apr ...
Bild: AP

Eine Reihe wichtiger Gläubiger hat das Umschuldungsangebot der argentinischen Regierung vorerst abgelehnt. Allerdings erklärte sich die Ad-hoc-Gruppe, zu der Investmentfonds wie Blackrock, Ashmore und Fidelity zählen, am Montag zu weiteren Verhandlungen über die Restrukturierung der Schulden bereit. Die Gruppe hält über ein Viertel der seit 2016 ausgegebenen argentinischen Staatsanleihen und 15 Prozent der Papiere aus der letzten Umschuldung.

«Alle Beteiligten müssen zu einer Lösung beitragen, die Argentinien auf den Weg zu nachhaltigem Wachstum und finanzieller Stabilität bringt», hiess es in einer gemeinsamen Erklärung der Gläubiger. «Das Angebot wird diesem Anspruch nicht gerecht und belastet die internationalen Gläubiger unverhältnismässig.»

Argentiniens Schulden sind nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht mehr tragfähig. Die Regierung der zweitgrössten Volkswirtschaft Südamerikas will deshalb Kredite in Höhe von 68 Milliarden US-Dollar restrukturieren und hatte den privaten Gläubigern in der vergangenen Woche ein Angebot für eine Umschuldung unterbreitet. Die Offerte sah einen Schuldenschnitt und ein Zahlungsmoratorium bis 2023 vor.

Argentinien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Das Land leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer grossen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Wegen der Corona-Pandemie verhängte die Regierung zuletzt zudem weitreichende Ausgangsbeschränkungen und legte die Wirtschaft für Wochen praktisch lahm. Der IWF rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft um 5.7 Prozent. (aeg/sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
«Tragisch» – Saudi-Arabien übernimmt Vorsitz in UN-Kommission zur Frauenförderung
Saudi-Arabien hat künftig den Vorsitz in der UN-Kommission zur Förderung von Frauen. Nicht alle freuen sich darüber.

Die 45 Mitgliedsländer der «Kommission der Vereinten Nationen zur Rechtsstellung der Frau» (CSW) bestimmten den saudischen Botschafter Abdulasis Alwasil am Mittwoch in New York per Akklamation zum Vorsitzenden der nächsten Sitzungsperiode. Das Mandat dauert ein Jahr.

Zur Story