Verwirrung um ein mögliches Verbot von Laptops im Handgepäck auf Flügen von Europa in die USA: US-Vertreter sollen am Dienstag gegenüber der EU gesagt haben, das Verbot sei vom Tisch. Das US-Ministerium für Innere Sicherheit widersprach dem aber umgehend.
«Diese Berichte sind absolut falsch», sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur dpa in Washington und kündigte ein ausführliches Statement an.
Die Informationsseite Politico hatte berichtet, dass sich die USA entschieden hätten, Laptops auf Flügen von Europa in die USA vorerst weiter im Handgepäck zuzulassen. Quellen in Brüssel bestätigten der Nachrichtenagentur dpa diese Darstellung.
Sie ist demnach das Ergebnis einer Telefonkonferenz von John Kelly, Sekretär des US-Ministeriums für Innere Sicherheit, auf der einen und EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos sowie EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc auf der anderen Seite.
Amerikanische Terrorexperten fürchten Sprengstoffanschläge mit den elektronischen Geräten. Deshalb hatten die USA im März bereits viele elektronische Geräte für Verbindungen von zehn Flughäfen in Nordafrika und dem Nahen Osten verboten. Grossbritannien führte ein ähnliches Verbot ein.
Die Regelung gilt für sämtliche elektronischen Geräte, die grösser als Mobiltelefone sind, also Laptops, Tablet-Computer, E-Book-Reader oder Kameras. Medizinische Geräte bleiben an Bord erlaubt.
Auch für Flugverbindungen mit Europa erwägt die Washingtoner Regierung solche Auflagen. Nach Angaben aus Brüssel einigte man sich mit der EU-Seite aber zunächst darauf, andere Sicherheitsvorkehrungen zu intensivieren. Darüber sollen Gespräche geführt werden. Nach Brüsseler Lesart soll es so lange kein Laptop-Verbot geben.
Die Überlegungen der USA gehen auf Geheimdienstinformationen zurück. Terrororganisationen sollen Methoden entwickelt haben, um Sprengsätze in Laptops und anderen elektronischen Geräten zu verbergen. (sda/dpa)