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«Verlogen»: Ex-US-General teilt gegen Trump aus

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Ex-General Stanley A. McChrystal (Mitte) 2009 in Afghanistan. Bild: AP/AP

«Unmoralisch und verlogen»: Ex-US-General teilt gegen Trump aus

31.12.2018, 02:2931.12.2018, 06:30
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Der Befehl von US-Präsident Donald Trump zum umstrittenen Truppenabzug aus Syrien wurde von vielen Seiten heftig kritisiert. US-Verteidigungsminister Mattis hatte aus Protest gegen den Entscheid seinen Rücktritt angekündigt.

Nun hat sich auch Ex-General Stanley A. McChrystal kritisch zu Trumps Plänen geäussert. Der ehemalige Kommandant der US-Streitkräfte in Afghanistan bezeichnete Donald Trump und dessen Entscheidung als «unmoralisch und verlogen».

Trump begründete den Abzug damit, dass die Terrormiliz «Islamischer Staat» («IS») in Syrien besiegt sei. Experten sind da anderer Meinung – so auch McChrystal. Gegenüber ABC News sagte er: «Ich glaube nicht, dass [Trump] die Wahrheit sagt.» Es gebe ausreichend Geheimdienstinformationen, dass es heute mehr «IS»-Kämpfer auf der ganzen Welt gibt als noch vor ein paar Jahren.

Laut Regierungsvertretern denkt Trump auch über einen Rückzug aus Afghanistan nach. McChrystal verurteilt dieses Vorhaben. «Das afghanische Volk würde in seinem Glauben erschüttert werden, dass wir Verbündete sind, auf die man zählen kann», zitiert die Washington Post.

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William McRaven.Bild: AP/The University of Texas at Austin

McChrystal hatte sich schon früher negativ über den Präsidenten geäussert. Ex-Admiral William McRaven, der die Operation gegen den Terroristen Osama Bin Laden verantwortete, hatte Trump mehrfach öffentlich kritisiert. Trump nannte ihn darauf einen «Hillary-Clinton-Fan» und «Barack-Obama-Unterstützer» und sagte, die Operation gegen Bin Laden habe viel zu lange gedauert. McChrystal nahm McRaven anschliessend in Schutz und stellte das Vertrauen in Trump infrage. 

Im Interview mit ABC News sagte McChrystal, dass er es klar ablehnen würde, in der Trump-Administration zu arbeiten. «Es ist wichtig für mich, für Menschen zu arbeiten, von denen ich denke, dass sie grundsätzlich ehrlich sind und die Wahrheit sagen, so gut wie sie sie kennen.»

McChrystal wurde 2010 zu einem Rücktritt aus der Armee gezwungen, nachdem er sich verächtlich über Ex-Präsident Barack Obama geäussert hatte. 

Zuletzt wollte der einflussreiche republikanische US-Senator Lindsey Graham Trump dazu bringen, den Abzug aus Syrien zu überdenken. Nach einem gemeinsamen Mittagessen schien Graham seine Meinung geändert zu haben – er sprach nur noch von einer Verzögerung des Truppenrückzugs. (vom)

Trump gerät in Rage und verbannt CNN-Reporter:

Video: srf
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dirk Leinher
31.12.2018 06:59registriert Februar 2017
Der IS ist definitiv nicht besiegt. Kurzsichtig wie immer, wird jedoch nur das Problem betrachtet, das der Abzug versursachen könnte. Die Information, dass der IS erst durch die Interventionen der USA entstehen konnte, vermisse ich.
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Snegurotschka
31.12.2018 10:53registriert September 2017
Trumps Handeln basiert nicht auf Fakten.
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Mindestens 42 Tote bei Luftangriffen in Syrien

In Syrien sind bei schweren Luftangriffen in der Provinz Aleppo nach Angaben von Aktivisten mindestens 42 Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern seien neben syrischen Armeeangehörigen auch mindestens sechs Mitglieder der libanesischen Hisbollah, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Grossbritannien am Freitag mit. Demnach galten die mutmasslich israelischen Angriffe einem Raketendepot der Schiitenorganisation Hisbollah.

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