Vor dem Hintergrund der zunehmenden Spannungen mit dem Iran erwägt das US-Verteidigungsministerium die Entsendung von 5000 bis 7000 weiteren Soldaten in den Nahen Osten. Dies sagte ein US-Behördenvertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP.
Es handele sich um eine Antwort auf Angriffe von mit dem Iran verbündete Gruppen auf US-Interessen in der Region. Wann und wohin die zusätzlichen Truppen entsandt werden könnten, sagte er nicht.
John Rood, Staatssekretär im US-Verteidigungsministerium, sagte vor dem Streitkräfteausschuss des US-Senats, die Regierung beobachte «das Verhalten des Iran mit Sorge». «Wir beobachten die Bedrohungslage weiterhin und sind in der Lage, unsere Präsenz schnell anzupassen», fügte er hinzu.
Rood dementierte einen Bericht des «Wall Street Journal» über die mögliche Entsendung von 14'000 weiteren Soldaten in den Nahen Osten, womit sich die Zahl der seit dem Frühjahr in die Region entsandten US-Soldaten verdoppeln würde. Die Zahl war zuvor bereits von einer Pentagon-Sprecherin zurückgewiesen worden.
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran haben sich deutlich verschärft, seitdem US-Präsident Donald Trump vor anderthalb Jahren das internationale Abkommen zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms einseitig aufgekündigt und sukzessive die Sanktionen gegen den Iran verschärft hat.
Die USA sind zudem alarmiert über eine Zunahme der Angriffe auf US-Militärbasen im Irak. «Wir können froh sein, dass keiner getötet wurde», sagte ein anderer US-Behördenvertreter. Es gebe vermehrt Raketenangriffe. «Das ist eindeutig nicht der IS. Alle (Angriffe) gehen in die richtige Richtung und haben die richtige Entfernung», verglich er die militärischen Kapazitäten des Iran und der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Unter anderem hätten fünf Raketen am Dienstag die US-Luftwaffenbasis Al-Asad getroffen – vier Tage nach einem Truppenbesuch von US-Vizepräsident Mike Pence im Irak. (sda/afp)