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CNN: Trump kurz vor Amtsenthebungsverfahren ohne Verteidiger

CNN: Trump kurz vor Amtsenthebungsverfahren ohne Verteidiger

31.01.2021, 18:15
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Kurz vor Beginn des Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump im Senat sind dem früheren US-Präsidenten einem Medienbericht zufolge seine Verteidiger abhanden gekommen. Der Sender CNN berichtete am Sonntag, die fünf vorgesehenen Anwälte würden den Republikaner in dem Verfahren nun doch nicht verteidigen. Grund seien Differenzen bei der Strategie gewesen. Trump habe verlangt, dass die Anwälte sich auf seine unbelegten Wahlbetrugsvorwürfe konzentrieren, statt die Rechtmässigkeit eines Amtsenthebungsverfahrens gegen einen bereits ausgeschiedenen Präsidenten in Zweifel zu ziehen.

CNN berichtete weiter, die fünf Anwälte seien bislang weder bezahlt worden, noch seien Absichtserklärungen mit ihnen unterzeichnet worden. Das Verfahren im Senat soll in der zweiten Februarwoche beginnen. Davor sind erste schriftliche Stellungnahmen des Angeklagten und der Ankläger aus dem Repräsentantenhauses vorgesehen. Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hatte die Eröffnung eines Amtsenthebungsverfahrens wegen «Anstiftung zum Aufruhr» am 13. Januar beschlossen. Hintergrund war die Erstürmung des Kapitols durch Trump-Anhänger eine Woche zuvor.

FILE - In this Thursday, July 21, 2016 file photo, Republican Presidential Candidate, Donald Trump, speaks during the final day of the Republican National Convention in Cleveland. One day after Trump  ...
Wen hat Donald Trump noch auf seiner Seite?Bild: AP/AP

Die Demokraten fordern nach einer Verurteilung Trumps eine lebenslange Ämtersperre auf Bundesebene für den Ex-Präsidenten. Damit wäre eine etwaige Kandidatur Trumps bei der Präsidentenwahl 2024 ausgeschlossen. Die für eine Verurteilung notwendige Zweidrittelmehrheit im Senat zeichnet sich aber nicht ab. Am vergangenen Dienstag hatten 45 der 50 Republikaner in der Kammer einen Antrag unterstützt, in dem das Verfahren als verfassungswidrig bezeichnet wurde, weil Trump bereits aus dem Amt ausgeschieden ist.

Auch unter Juristen ist umstritten, ob ein Amtsenthebungsverfahren gegen einen Ex-Präsidenten verfassungsgemäss ist. Der entsprechende Verfassungsartikel nennt ausdrücklich Präsidenten, Vizepräsidenten und Regierungsbeamte, gegen die sich ein solches Verfahren richten kann. Der Wissenschaftliche Dienst des Kongresses (CRS) schreibt jedoch: «Es scheint, dass die meisten Gelehrten, die die Frage genau untersucht haben, zu dem Schluss gekommen sind, dass der Kongress die Befugnis hat, das Amtsenthebungsverfahren auf Regierungsvertreter auszuweiten, die nicht mehr im Amt sind.» (sda/dpa)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LURCH
31.01.2021 19:35registriert November 2019
Wo bleibt denn Rudy wenn man ihn braucht?
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Gurgelhals
31.01.2021 19:05registriert Mai 2015
Naja, weshalb auch Geld für teure Anwälte ausgeben, wenn der Freispruch von vornherein garantiert ist, weil die Republikanischen Senatoren alles feige Hosensch*****er sind?

Es ist eine Schande, wie sich die Kongress-Republikaner offensichtlich dazu entschieden haben, sich jetzt erst recht den Trump-Kultisten, QAnonern u.a. Verschwörungsspinnern an den Hals zu werfen, statt zumindest wieder halbwegs auf einen Pfad der Vernunft zurückzufinden. Das ist Tea Party 2.0. Für die nächsten Midterms schwant mir daher schon jetzt Böses. Die Demokratie ist dort nach wie vor hochgradig gefährdet.
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TanookiStormtrooper
31.01.2021 19:23registriert August 2015
Wie man hört soll er ja auch ausstehende Rechnungen bei Rudy Giuliani haben. Selbst der dümmste Anwalt arbeitet eben nicht gratis und bei Trump würde ich auf Vorkasse bestehen. Wenn man sich schon prostituiert, dann wie die Profis.

Aber mal was anderes: Seit Trump in den Medien nicht mehr präsent ist bin ich viel entspannter. Die ersten paar Tage war's komisch, dass man wirklich keine neue Dämlichkeit aus den USA mehr gehört hat. Kann aber gerne so bleiben, Berichterstattung über Trump bitte nur noch beim Prozess, Verurteilung und wenn er in Handschellen abgeführt wird. Danke!
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