Strichmännchen mit traurigen Gesichtern, schlafende Kinder am Boden und Gitter – überall Gitter. So und ähnlich sehen die Zeichnungen aus, die von Migrantenkindern angefertigt wurden, die an der US-Grenze in Texas in Gewahrsam genommen wurden.
Am Mittwoch veröffentlichte die amerikanische Akademie der Kinderärzte Zeichnungen von Kindern, die kürzlich aus der US-Zoll- und Grenzschutzhaft entlassen wurden und sich aktuell in einem katholischen Zentrum in Texas befinden.
Die Kinder wurden gebeten, ihre Erinnerungen an die Auffanglagern in Zeichnungen darzustellen. Das Resultat zeigt, wie verheerend die Zustände in den Lagern derzeit sind.
In einer Zeichnung schlafen die Kinder auf dem Boden, bedeckt von Decken. Ein anderes Kind malte eine Zelle, in der die Kinder neben zwei Toiletten untergebracht wurden.
Die Ärztin Sara Goza, die einige der Lager besuchte, bezeichnete die Zellen gegenüber «CBS News» als «Hundekäfige». «Trotz der vielen Kinder in den Lagern, hörte man kaum ein Lachen, man hörte fast niemanden reden», erinnerte sich Goza.
Am Mittwoch machte bereits die Aufsicht des US-Ministeriums für Innere Sicherheit auf die unhaltbaren Zustände in den Lagern aufmerksam, in denen Migranten nach dem illegalen Grenzübertritt aus Mexiko in die USA festgehalten werden
Nach der Inspektion von fünf solchen Einrichtungen der Grenzpolizei CBP im Rio Grande Valley warnte das Büro des Generalinspekteurs (OIG), die Lager seien gefährlich überfüllt. Erwachsene und Kinder würden häufig zu lange festgehalten. Der am Dienstag veröffentliche OIG-Bericht schilderte alarmierende hygienische Zustände in den inspizierten Einrichtungen.
(ohe)