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USA

Twitter-Sperre: Vorwürfe von John Bolton ans Weisse Haus

FILE - In this July 31, 2019 file photo, National security adviser John Bolton speaks to media at the White House in Washington. (AP Photo/Carolyn Kaster)
John Bolton
Ehemaliger nationaler Sicherheitsberater: John Bolton im Juli 2019.Bild: AP

«Aus Angst, was ich sagen könnte?» – Zensur-Vorwürfe ans Weisse Haus von Ex-Berater Bolton

22.11.2019, 23:0423.11.2019, 13:29
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John Bolton, der frühere Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, hat dem Weissen Haus Versuche vorgeworfen, ihn auf Twitter mundtot zu machen. Bolton setzte am Freitag mehrere Tweets über seinen bisherigen Account ab und schrieb, das Weisse Haus habe ihm zuvor den Zugang zu diesem Twitter-Konto verweigert.

«Aus Angst, was ich sagen könnte?», schob er nach. Es tue ihm leid, dass er jene enttäuschen müsse, die geglaubt hätten, er sei abgetaucht, spottete er. Es sei gelungen, seinen Twitter-Account zu «befreien». Er sei froh, nun dort zurück zu sein. Bolton ergänzte später, nicht das Weisse Haus habe ihm den Zugang zu seinem Account wieder gewährt, sondern Twitter habe ihm die Kontrolle zurückgegeben.

Trump hatte im September völlig überraschend die Entlassung Boltons verkündet. Der Präsident begründete den Rausschmiss mit inhaltlichen Meinungsverschiedenheiten. Bolton stellte die Dinge damals anders dar und schrieb am selben Tag auf Twitter, er selbst habe dem Präsidenten seinen Rücktritt angeboten. Zwischenzeitlich hatte Bolton keinen einzigen Tweet abgesetzt.

Auf die Frage, ob er Bolton den Zugang zu dessen Twitter-Account verweigert habe, sagte Trump am Freitag in einem Telefoninterview des US-Fernsehsenders Fox News: «Natürlich nicht.» Er habe ein gutes Verhältnis zu Bolton gehabt. Die beiden hätten einfach bei einigen Dingen unterschiedliche Ansichten gehabt.

In den laufenden Impeachment-Ermittlungen gegen Trump tauchte der Name Bolton bei Zeugenbefragungen immer wieder auf – und die Frage, was er von den Vorgängen in der Ukraine-Affäre wusste. Offen ist bislang, ob Bolton selbst vor dem Kongress aussagen wird.

Laut einem Bericht der «New York Times» hat sein Anwalt signalisiert, dass Bolton selbst Kenntnis von «vielen wichtigen Treffen und Unterhaltungen» in der Affäre habe. (cbe/sda/dpa)

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18 Kommentare
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sweeneytodd
23.11.2019 00:37registriert September 2018
Schon traurig wenn ein Bolton zum Hoffnungsträger des amerikanischen Stattes wird.
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Jaklar
23.11.2019 03:49registriert September 2015
Dann soll er aussagen. Da trump ja unschuldig ist, wird es ihn nicht gross stören. Und die amis dürfen es ja hören.
Wäre eine gute möglichkeit noch mehr zeugen zu hören. Der war jetzt sicher direkt dabei.
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Herbibi
23.11.2019 04:10registriert Oktober 2019
Jetzt kann der finstere Bolton noch zu einer Lichtgestalt werden. So what.
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