Am vergangenen Wochenende kam es in den USA zu zwei Attentaten innerhalb weniger Stunden. Mehr als 30 Menschen starben und Dutzende wurden verletzt. Die schrecklichen Taten schlagen Wellen – Demokraten und Republikaner suchen nach Gründen und schieben sich gegenseitig die Schuld zu.
Es ist dasselbe Spiel nach jedem Attentat oder Amoklauf in den USA. Und es sind viele: Mehr als eine Massenschiesserei pro Tag. Geändert hat sich jedoch bisher noch nichts, zu mächtig ist die Waffenlobby NRA (National Rifle Association) und zu viele Waffen-Fans finden sich in den USA.
Ihre Argumente:
Dem letzten Argument hat sich Trevor Noah in der «The Daily Show» angenommen. Der Grund war ein Tweet von Neil DeGrasse Tyson.
In the past 48hrs, the USA horrifically lost 34 people to mass shootings.
— Neil deGrasse Tyson (@neiltyson) August 4, 2019
On average, across any 48hrs, we also lose…
500 to Medical errors
300 to the Flu
250 to Suicide
200 to Car Accidents
40 to Homicide via Handgun
Often our emotions respond more to spectacle than to data.
Der US-Astrophysiker spricht davon, dass Menschen mehr auf spektakuläre Ereignisse reagieren, als auf Daten. Dies versucht er mit Zahlen zu anderen Todesursachen zu belegen.
Noah bezeichnete den Tweet in seinem Monolog als taktlos. Ausserdem fehle ein wichtiges menschliches Element, für welches die Menschen in Amerika kämpfen: Der Versuch. Trevor Noah meinte damit, dass bei all den Dingen in der Liste von Neil DeGrasse Tyson immer versucht wird, die Lage zu verbessern:
Dasselbe gelte für Autos. Die Waffen-Freunde argumentieren, dass so viele Menschen bei Verkehrsunfällen sterben und Autos trotzdem nicht verboten werden. Trevor Noah's Argument: Ja, es stimmt, Unfälle wird es immer geben. Der Unterschied ist, dass man versucht, die Autos sicherer zu machen und Autos verbietet, die unsicher sind.
Generell werden für Autos, fürs Autofahren und für den Verkehr im allgemeinen sehr viele Regeln aufgestellt und Massnahmen eingeleitet – genau um Unfälle zu verhindern.
Noah bringt noch weitere Beispiele für sein Argument, die Quintessenz bleibt jedoch simpel: Es geht nicht darum, dass Amerika perfekt ist. Es geht darum zu versuchen, etwas mehr perfekt zu sein.
Der Ansatz, alle Waffen loszuwerden, sei nicht der richtige. Vielmehr sollte versucht werden, die Chancen solcher Attentate zu minimieren. Ein Waffenkauf sollte möglichst schwierig sein, schliesslich möchte man nur Leute mit Waffen, die bereit sind, einen schwierigen Weg auf sich zu nehmen.
Zum «second amendment»-Argument sagt Noah folgendes: «Der zweite Zusatzartikel der Verfassung ist grundsätzlich geschrieben worden, um Menschenleben zu schützen. Der Sinn des Artikels ist verfehlt, wenn man damit versucht, Waffen zu schützen – anstatt, wie ursprünglich gemeint, Menschenleben.»
Selbstschutz durch eine Waffe im Haushalt!
Im Jahr 2019 hat es in den USA bereits >900 Unfälle mit Waffen in privaten Haushalten und Autos gegeben.
So viel dazu.
Dann das Argument, dass man mit einer Waffe den "bad guy" aufhalten kann, der vorbereitet und mit gezückter Waffe in Deinem Haus steht..
Entweder bist Du ein Psychopat und hast überall eine geladene Waffe griffbereit und bist darum ein Sicherheitsrisiko für Dein Umfeld (und bist trotzdem noch zu langsam), oder Du hast die Waffe ordnungsgemäss im Waffenschrank und bist sowieso zu spät..