Donald Trump scheint die Lust am Regieren definitiv verloren zu haben. Gut zwei Wochen nach seiner Wahlniederlage gegen Joe Biden beschränkt sich der Republikaner darauf, wütende Tweets aus dem Weissen Haus abzusetzen und in den Gerichtssälen des Landes aussichtslose Verfahren wegen angeblichen Wahlbetrugs anzustreben.
Sein Justizdepartement aber arbeitet weiter auf Hochtouren- zum Beispiel punkto Exekutionen. Im Juli liess die US-Justiz erstmals wieder einen Amerikaner für ein «Bundesverbrechen» hinrichten. Davor war die Todesstrafe für solche «Federal Crimes» - beispielsweise Verbrechen, die Opfer in mehr als einem Bundesstaat forderten - während 17 Jahren nicht mehr verhängt worden.
Joe Biden hat angekündigt, dass er sich gegen die Todesstrafe auf Bundesebene einsetzen und die 50 Bundesstaaten dazu animieren werde, Exekutionen auch auf lokaler Ebene auszusetzen.
Trumps Justizministerium macht deshalb Ernst und will in den kommenden Tagen gleich drei wegen Bundesverbrechen inhaftierte Personen exekutieren lassen - darunter auch die Mörderin Lisa Montgomery, die einzige Frau im Todestrakt auf Bundesebene.
Die tödliche Mission am Ende von Trumps Präsidentschaft bezeichnet Robert Dunham, der Direktor des Death Penalty Information Center, gegenüber der «New York Times» als besorgniserregend. Er sagt:
Die Todesstrafe gibt es in Amerika nicht nur für Verbrechen auf Bundesebene. 30 der 50 Bundesstaaten wenden sie auch für schwere Straftaten (etwa Mord oder Sexualstraftaten) auf lokaler Ebene an. In elf dieser Bundesstaaten wurde sie allerdings seit mindestens zehn Jahren nicht mehr angewendet. 2020 wurden in den USA bislang 14 verurteilte Verbrecher hingerichtet. (aargauerzeitung.ch)