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USA: Grenzwache ICE nimmt hunderte Personen fest

Handcuffed female workers are escorted into a bus for transportation to a processing center following a raid by U.S. immigration officials at a Koch Foods Inc., plant in Morton, Miss., Wednesday, Aug. ...
Die Verhafteten – rund 680 Personen – wurden in Bussen abtransportiert. Bild: AP

«Where's my Daddy?» – Nach Riesenrazzia in Mississippi bleiben Kinder ohne Eltern zurück

09.08.2019, 08:5409.08.2019, 09:59
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Am Mittwoch führten amerikanische Bundesagenten der ICE (Immigration and Customs Enforcement) in Mississippi Razzien in etlichen Unternehmen durch. Ziel war es, illegale Gastarbeiter zu finden. Es handelte sich um eine der grössten Durchsetzungsmassnahmen, die jemals in einem US-Bundesstaat durchgeführt wurde – an der Aktion waren mehr als 600 Agenten beteiligt.

An verschiedenen Standorten durchsuchten die Beamten Räumlichkeiten per Bundesbeschluss. Die Behörden nahmen rund 680 Personen fest – bei ihnen wurde angenommen, dass sie illegal beschäftigt wurden. Die Personen wurden in Bussen abtransportiert. Grundlage der Operation waren nach Behördenangaben einjährige Untersuchungen.

Angst und Verunsicherung

Die Operation führte dazu, dass viele Kinder der Verhafteten plötzlich ohne Eltern waren. Laut Medienberichten wurden die Kinder nicht informiert und wussten teilweise nicht, wo sich ihre Eltern aufhalten. Manche von ihnen wurden von den Behörden in provisorischen Unterkünften untergebracht.

This young woman cries while standing outside the Koch Foods Inc., plant as U.S. immigration officials raid the plant in Morton, Miss., Wednesday, Aug. 7, 2019. U.S. immigration officials raided sever ...
Die Verzweiflung ist ihr anzusehen: Eine junge Frau auf dem Gelände eines von der Razzia betroffenen Unternehmens.Bild: AP

In verschiedensten Videos, die derzeit in den sozialen Medien kursieren, sind völlig aufgelöste und verängstigte Kinder zu sehen, die ihre Eltern vermissen.

Viele der Verhafteten sind noch in Haft, rund 300 konnten bereits wieder nach Hause. Die grossangelegte Razzia führte bei der hispanischen Gemeinschaft Mississippis für grosse Verunsicherung. Viele trauen sich gemäss «NY Times» nicht mehr aus ihren Wohnwagen, da sie eine erneute Verhaftung fürchten.

Die Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris äusserte sich zu den Verhaftungen in einem Interview mit CNN folgendermassen: «Es ist mir klar, dass diese Regierung nicht nur unverantwortlich war, sondern buchstäblich Menschenrechtsverletzungen begangen hat.»

(mim)

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Video: srf
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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Elsässer
09.08.2019 09:31registriert April 2018
Wenn das Schule macht, kann es bös ins Auge gehen. Die US Landwirtschaft funktioniert ohne die illegalen Arbeiter nicht. Die Ernten können ohne sie gar nicht eingebracht werden.
Bis jetzt hat man den Zustand stillschweigend geduldet, weil die Illegalen auch billiger sind (keine Sozialleistungen und Krankenkasse) und zudem als Illegale schön gefügig und still.
Die Behörden stechen hier in ein Wespennest, das bei konsequenter Umsetzung fatale Folgen auch für die Wirtschaft hat.
Aber wahscheinlich bleibt es bei einer einmaligen PR Aktion für Wahlkampfschlagzeilen.
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Viafier-retica
09.08.2019 10:08registriert Dezember 2018
es hinlänglich bekannt, dass die Trump Administration gegen alles vorgeht, was nicht in deren Hirn passt. Auch der Chef selbst agiert nach diesem Muster.
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Legaschtenie
09.08.2019 11:55registriert Januar 2018
Was passiert eigentlich mit den Betrieben welche solche Leute beschäftigen? Das diese bestraft werden habe ich niergens gelesen. Bitte um Aufklährung, messi
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