Das US-Verteidigungsministerium hat beim Wiederaufbau in Afghanistan einem Kontrollbericht zufolge Steuergelder in Millionenhöhe verschwendet. Das Büro des Generalinspektors für den Wiederaufbau Afghanistans (SIGAR) erhebt darin schwere Vorwürfe. Es weist Verteidigungsminister Ashton Carter auf unnötige Ausgaben in Höhe von 150 Millionen Dollar hin.
Das Geld soll die für Wirtschaftsaufbau und Stabilität zuständige Einsatztruppe TFBSO für Villen mit privaten Sicherheitskräften, Flachbildfernseher und Drei-Gänge-Menüs ausgegeben haben. Den Grossteil der Zeit hätten davon nur etwa fünf bis zehn Regierungsangestellte profitiert.
Die extravaganten Ausgaben verschlangen laut SIGAR gut ein Fünftel des gesamten Budgets. Ursprünglich hätte das Geld in die Entwicklung der Mineral-, Öl- und Gasindustrie Afghanistans investiert werden sollen.
Schon im Oktober hatte SIGAR-Generalinspektor John Sopko die Aufklärung über den Bau einer Tankstelle gefordert, die 43 Millionen Dollar verschlang. Vergleichbare Projekte hatten in der Vergangenheit nicht mehr als 500'000 Dollar gekostet. Den Steuerzahlern hätten mehrere zehn Millionen Dollar erspart werden können, schrieb Sopko an Carter nach dem neuen Bericht.
Vom Pentagon gab es zunächst keine Stellungnahme. Nach Angaben des britischen «Guardian» wurde der Erhalt des Berichts bestätigt und eine Antwort an SIGAR angekündigt. (tat/sda/dpa)