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Republikanischer Mehrheitsführer McConnell gratuliert Biden zum Sieg

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Nun also doch: Der Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, Mitch McConnell, gratuliert – nach langem Zögern – Joe Biden und Kamala Harris zum Sieg. Bild: keystone

Republikanischer Mehrheitsführer McConnell gratuliert Biden zum Sieg

Nach Wochen des Schweigens über das Resultat der US-Wahlen, gratuliert auch Mitch McConnell dem zukünftigen Präsidenten Joe Biden zum Sieg.
15.12.2020, 16:4816.12.2020, 01:38
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Der einflussreiche Mehrheitsführer der US-Republikaner im Senat, Mitch McConnell, hat dem Demokraten Joe Biden nach Wochen des Schweigens zu seinem Sieg bei der Präsidentenwahl gratuliert.

McConnell äusserte sich am Dienstag im US-Senat, nachdem Bidens Wahlsieg am Montag durch die Wahlleute eindeutig bestätigt worden war: «Viele von uns haben gehofft, das die präsidialen Wahlen einen anderen Sieger ergeben hätten», sagte McConnell in seiner Rede im Senat.

Das «Electoral College» habe gesprochen, deshalb wolle McConnel heute dem gewählten Präsidenten Joe Biden und der zukünftige Vize-Präsidentin Kamala Harris gratulieren.

Der Mehrheitsführer der Republikaner sprach nicht direkt über Donald Trump und dessen Vorwürfe, das Wahlergebnis sei gefälscht worden und sein Sieg gestohlen worden. Stattdessen bedankte sich McConnell bei Donald Trump für «seine vierjährige Dienstzeit».

McConnells Glückwünsche kommen just in dem Moment, in dem Joe Biden in den US-Bundesstaat Georgia unterwegs ist, um für die beiden demokratischen Senats-Kandidierenden zu werben. Die Senats-Wahlen in Georgia entscheiden, welche Partei die Mehrheit in der Kammer für die nächsten sechs Jahre halten wird. In den USA ist der Senat massgeblich an der Gesetzgebung beteiligt und hat wichtige Kontrollfunktionen gegenüber der Exekutiven.

Viele Republikaner haben Biden noch nicht als Wahlsieger anerkannt. Nach der Abstimmung der Wahlleute könnte diese Front bröckeln: Weitere hochrangige, republikanische Abgeordnete haben sich seit Montagabend zu Wort gemeldet. Es sei an der Zeit, das Ganze hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken, sagte etwa der republikanische Senator John Thune.

epa08871432 Sen. John Thune (R-S.D.) speaks during a news conference with other Republican leaders at the U.S. Capitol Building in Washington, DC, USA, 08 December 2020. McConnell spoke on the ongoing ...
US-Senator für den Bundesstaat South Dakota, John Thune.Bild: keystone

Der republikanische Senator Roy Blunt sagte der Zeitung «The Kansas City Star», als Vorsitzender des Kongress-Komitees für die Vereidigung des neuen Präsidenten werde er nun mit dem Biden-Team zusammenarbeiten. Er bezeichnete Biden als gewählten Präsidenten.

Auch Mexikos Präsident gratuliert Biden nach Kür

Nach der Bestätigung von Joe Biden als Sieger bei der US-Präsidentenwahl durch die Wahlleute hat ihm nun auch der mexikanische Staatschef Andrés Manuel López Obrador gratuliert. Er habe dem Demokraten am Vorabend ein Glückwunschschreiben geschickt, teilte der linksnationalistische Präsident des lateinamerikanischen Landes am Dienstag mit.

«Unsere Völker sind durch Geschichte, Wirtschaft und Kultur miteinander verflochten. Deshalb sollten sich die Regierungen um gute bilaterale Beziehungen bemühen, die auf Zusammenarbeit, Freundschaft und Respekt vor unserer Souveränität basieren», hiess es in dem von der mexikanischen Regierung veröffentlichten Brief.

«Ich drücke Ihnen meine Anerkennung für Ihre Position zugunsten der Migranten aus Mexiko und der Welt aus, die uns ermöglichen wird, mit dem Plan zur Förderung von Entwicklung und Wohlstand im Südosten Mexikos und Mittelamerika fortzufahren», hiess es in dem Brief an Biden weiter. Die Opposition hatte López Obrador kritisiert, weil er sich mit der Gratulation für Biden so lange Zeit liess.

(adi/sda)

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40 Kommentare
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MarGo
15.12.2020 16:57registriert Juni 2015
jetzt auch noch "the turtle" McConnell...

Trump gehen die "Freunde" aus ;)
Nur Rudy wird ihm sicher treu bleiben, der verdient noch ein goldiges Näschen mit ihm ab Ende Januar :)
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Hierundjetzt
15.12.2020 17:16registriert Mai 2015
Was für ein peinliches rumgeiere 🙄
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Linus Luchs
15.12.2020 17:49registriert Juli 2014
"Es sei an der Zeit, das Ganze hinter sich zu lassen und nach vorne zu blicken, sagte etwa der republikanische Senator John Thune."

Die Ermittlungsbehörden und die Justiz mögen aber bitte zurückblicken, und zwar ganz genau.
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