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Nach gewaltsamem Tod von zwei Schwarzen: Obama fordert Polizeireformen

Nach gewaltsamem Tod von zwei Schwarzen: Obama fordert Polizeireformen

08.07.2016, 04:1408.07.2016, 06:08
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Barack Obama.
Barack Obama.
Bild: Susan Walsh/AP/KEYSTONE

Nach dem Tod von zwei Schwarzen durch Polizeikugeln in den USA hat Präsident Barack Obama schnelle Reformen bei der Polizei gefordert. «Das ist nicht nur ein Thema der Schwarzen», sagte Obama in der Nacht zum Freitag .

«Das ist ein amerikanisches Thema, um das wir alle uns kümmern sollten», sagte er nach seiner Ankunft zum NATO-Gipfel in Warschau. Die USA hätten «Tragödien wie diese zu oft» erlebt.

Alle Amerikaner hätten Grund, beunruhigt zu sein. Viele Bürger erlebten, dass sie wegen ihre Hautfarbe anders behandelt würden als weisse Amerikaner. Die Vorfälle seien symptomatisch für bestehende Ungleichheiten in der Strafjustiz. Die Veränderungen im Polizeiapparat seien zu langsam vorangekommen, kritisierte der US-Präsident.

Obama verwies darauf, dass das Weisse Haus in diesem Zusammenhang bereits im vergangenen Jahr eine Reihe von Reformen empfohlen habe. Diese sollten nun endlich landesweit umgesetzt werden.

«Wenn etwas Gutes aus diesen Tragödien erwächst, ist es meine Hoffnung, dass Gemeinden im ganzen Land sich das anschauen und sagen: ‹Wie können wir diese Empfehlungen umsetzen›», fügte Obama hinzu. Den Angehörigen der beiden getöteten Afroamerikaner sprach er sein Mitgefühl aus.

Ermittlungen eingeleitet

Zuvor waren innerhalb von weniger als 48 Stunden in den USA zwei Schwarze durch Polizeischüsse getötet worden. Am Mittwoch wurde der 32-jährige Philando Castile während einer Polizeikontrolle im Bundesstaat Minnesota erschossen. Seine Freundin nahm die schockierenden Momente mit dem Handy auf. Im Staat Louisiana wurde der 37-jährige Alton Sterling von der Polizei durch Schüsse in die Brust getötet.

Zu den Vorfällen in Minnesota und Louisiana wurden Ermittlungen eingeleitet. Ähnliche Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze hatten in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr vor allem in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt. (cma/sda/afp)

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