International
US-Wahlen 2020

US-Wahl: Trump behauptet Ungeheuerliches – und erklärt sich zum Sieger

Trump erklärt sich zum Sieger – aber die Auszählung läuft noch

Donald Trump erklärt sich bei seinem ersten Auftritt während der Wahl kurzerhand zum Sieger. Dabei ist das Rennen nach wie vor nicht gelaufen. Und der Präsident stellt die Behauptung auf, dass die Demokraten Wahlbetrug begehen würden.
04.11.2020, 09:5704.11.2020, 13:33
Renzo Ruf / ch media
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Der Präsident Donald Trump hat genug gesehen: In der Nacht auf den Mittwoch erklärte sich Donald Trump im East Room des Weissen Hauses zum Sieger der Wahl. Trump behauptete, er liege in sämtlichen wichtigen Staaten vorne, und er habe sich deshalb bereits auf die Wahlfeier gefreut.

Der politische Gegner - also Herausforderer Joe Biden und die Demokraten - habe sich aber dazu entschieden, die Auszählung der Stimmen abzubrechen und vor Gericht zu ziehen - weil die Demokraten zum Schluss gekommen seien, nur so könnten sie noch gegen Trump gewinnen. Trump:

Und er werde, mittels einer Klage vor dem Supreme Court, alles daransetzen, dass die Demokraten ihm den Sieg nicht stehlen würden.

Die Trump Rede:

Video: watson/leb

Trump hat in wichtigen Staaten die Nase vorn

Wahr an dieser Aussage ist: Trump liegt derzeit in Georgia, Michigan und Pennsylvania vor Joe Biden. Dabei handelt es sich aber um Teilresultate. Die Auszählung zieht sich in die Länge, weil mehr Amerikaner als jemals zuvor brieflich abgestimmt haben. Zuverlässige Schlussergebnisse werden deshalb erst in einigen Tagen vorliegen. Und auf das Endresultat dieser Wahl, in der Biden landesweit übrigens mehr Stimmen als Trump erzielte, wird man noch Wochen warten müssen. Schwer vorstellbar, dass der Supreme Court die Auszählung der Stimmen vorzeitig stoppen wird, vor allem auch dann nicht, weil noch Hunderttausende von legitim abgegebenen Stimmen nicht gezählt wurden.

Trump aber behauptet, die Demokraten wollten ihn und - vielleicht noch wichtiger - seine Millionen von Wählern um den vermeintlichen Wahlsieg bringen. Damit giesst er Benzin ins Feuer. Biden sah übrigens voraus, dass der Präsident sagen würde, er habe gewonnen. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb er: Es sei weder an ihm noch an Trump, sich zum Sieger zu erklären. Dies sei Aufgabe der Wähler.

Trump oder Biden gewinnen, wenn einer von beiden 270 Wahlmänner auf sich vereint. So ist der aktuelle Stand bei den Wahlmännern (Stand: Mittwoch, 9:50h):

Bild

(bzbasel.ch)

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quelle: keystone / ashlee rezin garcia
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Video: youtube
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69 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Majoras Maske
04.11.2020 10:13registriert Dezember 2016
Würde Trump davon ausgehen, dass er diese Wahl gewinnt, könnte er sich genüsslich zurücklehnen und auf Fox News die Resultate anschauen und los twittern.
Aber das tut er nicht. Er will nicht, dass die restlichen Stimmen gezählt werden, weil davon die Demokraten profitieren werden und gemäss Zwischenresultat ist sein Vorsprung zu gering um uneinholbar zu sein. Er weiss also, dass das Rennen noch offen ist, weswegen er auf ungeheuerliche Weise das Wahlrecht selbst angreift.
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Scaros_2
04.11.2020 10:13registriert Juni 2015
Hat jemand ernsthaft was anderes erwartet?
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gi_ann
04.11.2020 10:33registriert April 2019
Ich verstehe immer noch nicht, wie man sich von so einem Mann, sich als Ami sich repräsentiert fühlt...
Macht das ein "Leader"? Sich vorzeitig zum Sieger ausrufen, bevor die Stimmen ausgezählt sind?
Warum tolerieren seine Wähler ihn für dieses Verhalten?
Ich verstehe es nicht – einfach nicht.
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