Wählen in Zeiten des Coronavirus: Joe Biden wird per Videobotschaft zur Democratic National Convention zugeschaltet. Bild: keystone
Im November wählen die USA einen Präsidenten. Dann müssen sich die Amerikaner in der US-Präsidentschaftswahl zwischen Joe Biden und Donald Trump entscheiden. Doch bereits vor dem Wahltag gibt es einige wichtige Events. Dazu gehört auch die Democratic National Convention.
Die Democratic National Convention 2020 verläuft wegen der weltweiten Coronavirus-Pandemie dieses Jahr etwas anders. Sie ist kürzer, kleiner und findet fast ausschliesslich über Videoübertragung statt. Was du dazu alles wissen musst, findest du hier:
Solche Conventions finden – wie auch die US-Präsidentschaftswahlen – jeweils alle vier Jahre statt. Hier werden die offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Demokratischen und Republikanischen Parteien nominiert. Jede Partei hält eine eigene Versammlung, auch die kleineren wie zum Beispiel die Green Party.
Die Democratic National Convention von 1876 im Merchants Exchange Building in St. Louis. Bild: wikimedia/Cornell University Library
Das Wahlsystem der Kandidaten ist dabei sehr kompliziert und hat sich immer wieder geändert. Heute werden die Kandidaten jeweils bereits vor den Conventions in den sogenannten Primaries gewählt. Dabei treten die Kandidaten in den Parteien gegeneinander für die Nominierung an. 2020 konnte sich in der Demokratischen Partei Joe Biden gegen Bernie Sanders durchsetzen. In der Republikanischen Partei war relativ früh schon klar, dass Amtsinhaber Donald Trump erneut antreten wird.
An den Conventions werden die in den Primaries gewählten Kandidaten offiziell bestätigt. Ausserdem wählen die Präsidentschaftskandidaten dabei auch ihre Running-Mates, also die Kandidaten für das Vizepräsidium. Zusammen stellen sie ein sogenanntes Ticket.
Früher waren diese Conventions in den Vereinigten Staaten noch rein politische Angelegenheiten. Heute haben sie sich jedoch zu richtigen Mega-Events entwickelt. Dies zeigt nur schon ein Blick auf die Liste der musikalischen Performer am Event: Billie Eilish, John Legend, Common und weitere grosse Künstler treten hier auf.
Eigentlich hätte die Democratic National Convention 2020 bereits im Juli in Milwaukee stattfinden sollen. Sie wurde aber wegen der Coronavirus-Pandemie, und wegen der besonders prekären Lage in den USA, auf August verschoben.
Das Coronavirus steht auch bei der US-Wahl im Vordergrund und verhindert die Democratic National Convention in ihrer ursprünglich geplanten Form. Bild: keystone
Nun findet sie vom 17. bis am 20. August (Ortszeit) in einer sehr stark verkleinerten Version im Wisconsin Center statt. Um die Verbreitung des Virus nicht weiter anzukurbeln, werden die besonders wichtigen Reden im Internet gestreamt, anstatt dass sie vor grossen Menschenmassen gehalten werden.
Am Montag (Ortszeit) wurde die Convention durch US-Schauspielerin Eva Longoria eröffnet. Am ersten Tag sprachen gleich mehrere demokratische Schwergewichte, wie die ehemaligen Herausforderer Amy Klobuchar und Bernie Sanders. Auch Michelle Obama rührte die Werbetrommel für Biden.
Michelle Obama an der Democratic National Convention 2020. Bild: keystone
Joe Bidens Nomination wurde am Dienstag bestätigt. Obwohl das Ergebnis aus den Primaries schon feststand, reagiert Biden gerührt: «Es bedeutet die Welt für mich und meine Familie», so der Trump-Herausforderer.
Für den Mittwoch erwartet man die offizielle Nomination von Kamala Harris als Vizepräsidentschaftskandidatin und Running-Mate von Joe Biden. Am Donnerstag beendet Joe Biden selbst die 2020 Democratic National Convention mit einer Rede.
Kamala Harris dürfte in der Nacht auf Donnerstag (Schweizer Zeit) als Joe Bidens Running-Mate bestätigt werden. Bild: keystone
Die Livestreams können jeweils auf YouTube angeschaut werden.
Video: YouTube/Joe Biden
Video: YouTube/Joe Biden
Die weiteren Übertragungen finden jeweils zum Zeitpunkt der Veranstaltung statt. Sie können über den offiziellen YouTube-Kanal gestreamt werden. Die nächsten Streams finden zu diesen Zeiten statt:
(leo)