Bei einem live im Internet übertragenen Amoklauf im Nordosten Thailands hat ein Soldat am Samstag mindestens 20 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt, wie die Behörden mitteilten.
Polizisten retteten dutzende Menschen aus dem Gebäudekomplex. Berichte über eine Geiselnahme bestätigten die Behörden zunächst nicht.
Der Schütze begann seine Tat am Samstagnachmittag in einer Kaserne in Nakhon Ratchasima, die besser bekannt ist unter dem Namen Korat. Dort habe er drei Menschen getötet, teilte die Polizei mit. Unter den Opfern sei mindestens ein Soldat.
Danach habe der Angreifer ein Armeefahrzeug gestohlen und sei in die Innenstadt gefahren. Berichten örtlicher Medien zufolge entwendete der Schütze Waffen aus der Kaserne, bevor er in der Innenstadt um sich schoss.
Im Internet kursierende Fotos und Videos zeigten Szenen mit panisch fliehenden Menschen. Zu hören waren Schüsse aus Automatikwaffen.
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums liess laut BBC-Bericht verlauten, dass es sich beim mutmasslichen Täter um einen Offiziersanwärter handle, der zunächst seinen Kommandeur angegriffen habe, bevor er eine Waffe und Munition aus einem Militärlager stahl. Dann eröffnete er das Feuer auf einen buddhistischen Tempel und auf ein Einkaufszentrum in der Stadt nordöstlich von Bangkok.
Das Verteidigungsministerium erklärte, die Streitkräfte und die Polizei hätten das Einkaufszentrum «Terminal 21» abgeriegelt, in dem sich der Mann verschanzt habe. Medienberichte, wonach der mutmassliche Täter Geiseln genommen habe, wollten die Behörden nicht bestätigen.
Bei einer Evakuierungsaktion konnten dutzende Menschen in Sicherheit gebracht werden. Die Polizei erklärte, sie habe die «Kontrolle» über das Erdgeschoss erlangt. Unterdessen wurden Befürchtungen laut, der Schütze könnte sich unter die aus dem Einkaufszentrum geflohenen Menschen gemischt haben.
Während der Tat veröffentlichte der mutmassliche Angreifer Fotos und Videos von sich selbst in Kampfausrüstung bei Facebook. Dazu schrieb er: «Niemand kann dem Tod entkommen» und «Sollte ich mich ergeben?»
Ein Facebook-Sprecher erklärte, dass die Konten des Mannes gelöscht worden seien. Das Unternehmen arbeite «rund um die Uhr daran», rechtswidrige Inhalte mit Bezug zu dem Angriff zu entfernen.
(dsc/viw/sda/afp)