Bangkoks mehr als acht Millionen Einwohner leiden schon seit Beginn des Jahres unter extrem schlechter Luft. Immer mehr Thais sind mit Atemschutzmasken unterwegs. Die Stadtverwaltung ordnete letzten Mittwoch an, dass der Unterricht an mehr als 400 staatlichen Schulen wegen der Luftverschmutzung eingestellt wird.
Der sogenannte Luftqualitäts-Index überschreitet immer wieder die Marke von 150. Von diesem Wert an gilt der Aufenthalt im Freien als «ungesund». Letzte Woche lag der Wert bei 183. Inzwischen gehört Thailands Hauptstadt zu den zehn Städten mit der weltweit schlechtesten Luft.
Die Luftverschmutzung hat inzwischen eine neue Dimension erreicht. Laut einem Bericht von «Dailymail» husten und niesen Menschen Blut. Wegen des Smogs müssen auch Tiere ärztlich betreut werden.
Thick toxic smog is making people cough up blood in Bangkok pollution crisis https://t.co/RCCdK4SC9J pic.twitter.com/eAwKhMkG9g
— Marcia minto (@minto_marcia) 1. Februar 2019
Nutthawut Sirichainarumit hat ein Foto von sich ins Internet gestellt. Als die Büroangestellte am 15. Januar niesen musste, kam plötzlich eine Menge Blut aus ihrer Nase. Sie ist überzeugt, dass die Verschmutzung ihre Atemwege beschädigt hat: «Ich war total schockiert, weil ich noch nie Blut geniest habe. Ich glaube, der Staub ist Schuld».
Bei einem anderen Einheimischen wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert, nachdem er drei Tage lang Blut erbrochen hatte. Mehrere Personen mussten wegen Atemwegserkrankungen notfallmässig in Spitäler eingeliefert werden.
New post (Bangkok citizens cough up BLOOD as city is blanketed in thick smog) has been published on BangkokJack News - https://t.co/D699DGwyOk pic.twitter.com/sDNZQIEYaA
— Hanoi Jack (@HanoiJackNews) 31. Januar 2019
Die schlechte Luft greift sogar die Augen an – bei einigen Leuten sind sie blutunterlaufen. «Ich dachte, ich muss sterben. Das ist wegen der Verschmutzung. Es muss etwas getan werden!», zitiert «Dailymail» einen Betroffenen.
Experten sind der Meinung, dass der Smog vor allem von Auto-Abgasen ausgelöst wird. In Bangkoks Strassen herrscht chronischer Stau. Zudem sind dort Tausende uralter Diesel-Busse unterwegs. Seit einigen Tagen wird vielerorts Wasser gesprüht, um die Luft zu verbessern.
Die Regierung ist nun gezwungen zu handeln. Der Gebrauch von Fahrzeugen mit Dieselmotoren wurden letzte Woche in Thailands Hauptstadt verboten. Zudem dürfen in der ganzen Stadt keine Feuer gemacht werden. Wer dies trotzdem tut, riskiert eine dreimonatige Gefängnisstrafe sowie eine Geldbusse. Die Armee würde zudem Fabriken im ganzen Land kontrollieren.
Das Gesundheitsministerium empfahl auch den Verzicht auf Räucherstäbchen, die traditionell an den vielen buddhistischen Tempeln der Hauptstadt angezündet werden. Zudem gilt das Feuerverbot auch während dem bevorstehenden Chinesischen Neujahr. Die vielen chinesisch-stämmigen Thais dürfe kein Papier verbrennen, auch wenn dies Brauch ist. (vom mit Material von sda/dpa)