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Friedensnobelpreis geht an das «World Food Programme»

Der Friedensnobelpreis geht an das Welternährungsprogramm

09.10.2020, 11:0209.10.2020, 12:51
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In diesem Jahr geht der Friedensnobelpreis an das «World Food Programme» der UNO (dt. Welternährungsprogramm) für den Kampf gegen den Hunger auf der Welt. Das gab das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo bekannt.

Die UN-Organisation leiste einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Friedensbedingungen in Konfliktgebieten, sagte die Vorsitzende des Komitees, Berit Reiss-Andersen, bei der Preis-Bekanntgabe.

Die Nobelpreise sind diesmal mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 950'000 Euro) pro Kategorie dotiert, also mit einer Million Kronen mehr als im Vorjahr. Damals war Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem Nachbarland Eritrea mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Das Kandidatenfeld für den renommiertesten politischen Preis der Erde war in diesem Jahr gross gewesen – vorab kristallisierte sich kein klarer Favorit heraus. In den Wettbüros wurden die Weltgesundheitsorganisation WHO und Klimaaktivistin Greta Thunberg als Topfavoriten gehandelt.

Experten hatten gemutmasst, dass der Preis an eine Journalistenorganisation oder junge Aktivisten etwa aus dem Sudan oder aus Somalia gehen könnte. Die Nobel-Institutionen selbst halten die Namen der Kandidaten – in diesem Jahr waren es 211 Persönlichkeiten sowie 107 Organisationen – 50 Jahre lang geheim.

Letztjähriger Sieger Abiy Ahmed

Der Preis gilt als die renommierteste politische Auszeichnung der Erde und ist diesmal mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 950'000 Euro) dotiert. Im vergangenen Jahr war er an den äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy Ahmed gegangen, der damit vor allem für seine Initiative zur Lösung des Grenzkonflikts mit dem Nachbarland Eritrea geehrt worden war.

epa07912472 (FILE) - Ethiopian Prime Minister Abiy Ahmed Ali during a press conference at Chigi Palace in Rome, Italy, 21 January 2019 (reissued 11 October 2019). Abiy Ahmed was awarded with the 2019  ...
Abiy Ahmed.Bild: EPA

Für Abiys Nachfolge sind mehr als 300 Kandidaten im Rennen. 211 Persönlichkeiten sowie 107 Organisationen sind nach Angaben des norwegischen Nobelkomitees fristgerecht für den diesjährigen Preis vorgeschlagen worden. Das entspricht der vierthöchsten Zahl an Nominierungen jemals, liegt jedoch deutlich unter dem Spitzenwert von 376 Nominierten aus dem Jahr 2016. Für die Auswahl des Preisträgers ist eine Jury zuständig, die vom norwegischen Parlament ernannt wird.

Der Friedensnobelpreisträger wird im Gegensatz zu den anderen Nobelpreisträgern nicht in Stockholm, sondern in Oslo verkündet. Dort wird er am 10. Dezember, dem Todestag des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel, eigentlich auch überreicht. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie ist diesmal aber unklar, ob der Preisträger nach Norwegen reisen kann oder digital zur Preisvergabe zugeschaltet wird. Die feierliche Preiszeremonie wird auch nicht wie üblich im Osloer Rathaus, sondern in deutlich kleinerem Rahmen in der Aula der Universität der Stadt stattfinden. (aeg/sda/dpa)

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Friedensnobelpreis Malala Yousafzai
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Friedensnobelpreis Malala Yousafzai
Die Aktivistin Malala Yousafzai an einer Konferenz zu den UN-Entwicklungszielen am 18. August 2014 in New York.
quelle: getty images north america / andrew burton
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«Es ist... Ääääh... Wow. Schock.»
Video: srf
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20 Kommentare
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Therealmonti
09.10.2020 11:19registriert April 2016
Gute Wahl.
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T13
09.10.2020 11:22registriert April 2018
Da wird Donny small hands aber nicht glücklich drüber sein.
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Aurak_567
09.10.2020 11:07registriert März 2016
Wie kann einer wie Nawalny überhaupt nominiert sein? Nur von Putin vergiftet zu werden macht einen nicht zu einem besseren Menschen. Aber nach Obama und der EU würde mich auch eine Vergabe des Preises an Nawalny nicht mehr wundern. Schade, der Friedens-Nobelpreis war mal eine Institution.
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