International
Silvio Berlusconi

Berlusconi macht den Blocher – und gibt den Linken die Schuld

Berlusconi macht den Blocher – und gibt den Linken die Schuld

09.05.2015, 20:58
Mehr «International»

Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat einen seiner ersten Wahlkampfauftritte nach Verbüssung seiner Strafe wegen Steuerbetrugs verstolpert: Der 78-Jährige geriet am Samstag in Genua ins Straucheln, als er nach einer Rede seiner Partei Forza Italia vom Rednerpult abtrat.

Helfer hievten ihn wieder auf die Beine. Dann hielt Berlusconi ein kleines Podest hoch, auf dem er gestanden hatte, und witzelte: «Das haben die Linken hierhin gestellt.» 

Der lokale Kandidat der Demokraten bei den Regionalwahlen, Raffaella Paita, schickte Berlusconi Blumen, beteuerte seine Unschuld und schrieb: «Wir wollen Ihnen erst am 31. Mai ein Bein stellen.» Dann ist Wahltag, ein gutes Ergebnis bei den Regionalwahlen wäre fundamental wichtig für Berlusconis Ambitionen.

«Wir wollen Ihnen erst am 31. Mai ein Bein stellen.»
Raffaella Paita, Kandidat der Demokraten zum Stolperer von Berlusconi am 9. Mai

Mitte April hatte ein Mailänder Gericht entschieden, dass sich Berlusconi wieder frei bewegen und sein politisches Comeback vorantreiben kann. Zugleich hoben die Richter das zweijährige Amtsverbot auf, zu dem Berlusconi im August 2013 verurteilt worden war. Aufgrund eines besonderen Gesetzes darf Berlusconi aber bis November 2019 weiter nicht gewählt werden.

Der Sturz erinnert an denjenigen von Christoph Blocher am Sechseläuten 2005. Der damalige Bundesrat stürzte ebenfalls vor laufender Kamera von einem Podest. Die Worte von Moderator Markus Gilli sind legendär: «Jetzt gheit de Herr Blocher no vom Podescht!»

In diesem Sinne: Nochmals viel Spass!

 (egg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Nex Benedict: Behörden sehen Tod als Suizid – keine Anklage
Sieben Wochen nach dem Tod des nicht-binären Teenagers Nex Benedict liegt der Polizei-Autopsiebericht vor. Im Blut wurde ein Mix aus Medikamenten gefunden.

Nex Benedict, ein nicht-binärer 16-jähriger Teenager der Owasso High School, starb am 10. Februar, einen Tag nach einer Schlägerei in einer Schultoilette mit drei Mädchen. Der nun veröffentlichte staatliche Autopsiebericht kommt zu dem Schluss, dass es ein Suizid war. Menschenrechtsgruppen protestieren, dass die Folgen des langjährigen Mobbings ausser Acht gelassen werden, das Nex erlebte.

Zur Story