Auf dem Rhein in Deutschland ist das Passagierschiff «MS Thurgau Prestige» der Reederei Scylla in Baar ZG frontal mit einem Tankschiff zusammengestossen. Laut Polizei wurden 20 Personen verletzt. Es ist der dritte Unfall eines Schiffes der Scylla innert zweier Jahre.
Nun zeigen Bilder das Ausmass des Crashs. Die «MS Thurgau Prestige» wurde am Bug stark beschädigt. Auch das Tankschiff wurde in Mitleidenschaft gezogen.
Der jüngste Unfall ereignete sich gemäss Mitteilung von Thurgau Travel in der Nacht auf Freitag in dichtem Nebel in der Nähe von Speyer im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz. Zu diesem Zeitpunkt hätten sich 103 Gäste und 36 Besatzungsmitglieder an Bord des Flusskreuzfahrtschiffs «MS Thurgau Prestige» befunden.
Gemäss Angaben der zuständigen Polizei in Deutschland wurden etwa 20 Menschen verletzt. Thurgau Travel schreibt in einer Mitteilung, eine Person habe vom Notarzt direkt vor Ort versorgt werden können. Neun Personen sind den Angaben zufolge ins Spital gebracht worden, wobei acht von ihnen das Spital wieder verlassen konnten.
An beiden Schiffen entstand laut Polizei ein Sachschaden im hohen sechsstelligen Bereich. Die genaue Unfallursache war zunächst unklar.
Die «MS Thurgau Prestige» gehört zur Flotte der Reederei Scylla mit Sitz in Baar ZG. Das Schiff war unterwegs in Richtung Frankfurt.
Nach der Kollision legte das Schiff im Hafen von Speyer an. Die Passagiere haben auf dem Schiff übernachtet und wurden am Freitag per Bus zurück in die Schweiz gefahren.
«Wir bedauern die Kollision und haben uns entschieden, die Passagiere heute per Bus in die Schweiz zurück zu bringen», teilte Daniel Pauli, Geschäftsleiter von Thurgau Travel, am Freitag mit. «Wir setzen alles daran, um zur raschen Klärung des Zwischenfalls beizutragen und stehen auch in Kontakt mit den Angehörigen.»
Bereits am 20. März 2019 war ein Passagierschiff der Reederei Scylla in einen Unfall verwickelt. Damals stiess die «MS Edelweiss» auf der Waal im niederländischen Nimegen mit einem Frachtschiff zusammen. An Bord waren 160 Schweizer Passagiere und 42 Besatzungsmitglieder. Die Passagieren kamen damals mit dem Schrecken davon.
Ferner war es am 26. Dezember 2017 zu einem Unfall mit einem Schiff der Reederei Scylla gekommen. Das Schiff mit Namen «Swiss Crystal» war damals auf dem Rhein bei Duisburg in einen Pfeiler einer Autobahnbrücke gefahren. Fast 30 Passagiere wurden verletzt. Es waren damals vor allem Niederländerinnen und Niederländer an Bord.
Es gebe kein Sicherheitsproblem, sagte Scylla-Mediensprecher Jes Pelkmans am Freitag auf Anfrage zu dieser schwarzen Serie. Die Häufung der Unfälle sei Zufall. Derzeit werde die Ursache des jüngsten Unfalls untersucht. Ein mechanisches Problem könne ausgeschlossen werden. Die Reederei Scylla unterhält insgesamt 33 Passagierschiffe, die europaweit auf Flüssen und Wasserwegen unterwegs sind. (cma/sda/afp)