Die Regierung Saudi-Arabiens steht wegen des Todes eines inhaftieren bekannten Menschenrechtsaktivisten scharf in der Kritik. Abdullah al-Hamid sei als politischer Häftling im Alter von 69 Jahren in einem saudischen Gefängnis gestorben, teilte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International am Freitag mit. Er habe in Haft bleiben müssen, obwohl er vor rund zwei Wochen einen Schlaganfall erlitten und danach im Koma gelegen habe.
Al-Hamid war einer der bekanntesten Menschenrechtsaktivisten des sunnitischen Königreichs. Er gehörte zu den Mitbegründern einer saudischen Menschenrechtsorganisation. Für seine Arbeit war er vor zwei Jahren mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden.
Die dafür zuständige Right Livelihood Foundation verurteilte die «saudische Grausamkeit» scharf. Al-Hamids «ungesetzliche Inhaftierung und unmenschliche Behandlung» hätten zu seinem Tod geführt, hiess es in einer Mitteilung. Die saudischen Behörden hätten dem Aktivisten eine angemessene medizinische Behandlung verweigert.
We are deeply saddened and shocked by the passing of Saudi #RightLivelihoodAward Laureate Abdullah al-Hamid.
— Right Livelihood Foundation (@rightlivelihood) April 24, 2020
We hold Saudi authorities directly responsible for al-Hamid's death, as he was denied medical care during his imprisonment.
Our statement➡️https://t.co/Q57Tvdkshd pic.twitter.com/o1F5Q75iFp
Mit seinen Mitstreitern setzte sich Al-Hamid unter anderem für eine konstitutionelle Monarchie in Saudi-Arabien ein. Er wurde 2012 verhaftet und ein Jahr später zu elf Jahren Haft verurteilt.
Saudi-Arabien steht wegen massiver Menschenrechtsverstösse immer wieder in der Kritik. Dort sitzen zahlreiche Menschenrechtsaktivisten trotz unklarer Vorwürfe in Haft. Kritiker machen dafür vor allem Kronprinz Mohammed bin Salman verantwortlich. Sie sehen ihn auch als eigentlichen Drahtzieher des Mordes an dem regierungskritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. (cma/sda/dpa)
„Wir haben den Fall Al-Hamid,der die Welt beschäftigt, schon lange abgehandelt„
Was wäre das für eine Welt, in der solche Despoten endlich mal zur Rechenschaft gezogen werden anstatt dass man ihnen in den Allerwertesten kriecht.