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Südostasien

Vermutlich mehr als 100'000 Tote durch Smog-Krise in Südostasien

Vermutlich mehr als 100'000 Tote durch Smog-Krise in Südostasien

19.09.2016, 10:4819.09.2016, 10:58
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Umweltkatastrophe in Indonesien: Ein Land ringt nach Luft

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Umweltkatastrophe in Indonesien: Ein Land ringt nach Luft
Soldaten löschen ein Feuer in Kalimantan. Brandrodungen und Dürre haben in Indonesien eine Klimakatastrophe ausgelöst.
quelle: x00511 / darren whiteside
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Die wochenlange Smog-Krise in Südostasien im vergangenen Jahr hat offenbar weit mehr Tote gefordert als bisher angenommen. Nach Schätzungen von US-Wissenschaftlern hat die schlechte Luft mehr als 100'000 Menschenleben gekostet.

Auf der Basis komplexer mathematischer Modelle kamen die Forscher der Universitäten von Harvard und Columbia in einer am Montag veröffentlichten Studie zu dem Schluss, dass allein in Indonesien mehr als 90'000 Menschen an den Folgen des Smogs starben; mehrere tausend weitere Todesopfer gab es demnach im benachbarten Singapur und Malaysia.

Smog, Smog, Smog: Chinas 50 Shades of Grey

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Smog, Smog, Smog: Chinas 50 Shades of Grey
Smog, wohin das Auge blickt. Wir nehmen dich mit auf eine kleine Chinareise – in grau. Chongqing, 24. Februar 2014
quelle: epa/featurechina / ran wen
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«Wenn sich nichts ändert, wird dieser Killer-Dunst weiterhin Jahr für Jahr schreckliche Verluste anrichten», warnte Yuyun Indradi von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Es wäre ein «Verbrechen», jetzt nicht sofort gegen die Verursacher des Smogs vorzugehen.

Die indonesischen Behörden hatten die Zahl der Todesopfer durch die Smog-Katastrophe im vergangenen Jahr bislang mit lediglich 19 angegeben. Ein Sprecher des indonesischen Umweltministeriums wollte zunächst keine Stellungnahme zu der wissenschaftlichen Studie abgeben.

In Indonesien kommt es wegen illegaler Brandrodungen durch Plantagenbesitzer alljährlich während der Trockenzeit zu Waldbränden. Im vergangenen Jahr wurden sie durch das Wetterphänomen El Niño noch verstärkt, wochenlang litten grosse Regionen unter dichtem Smog. Zahlreiche Menschen erkrankten, der Smog führte zu diplomatischen Verstimmungen. (sda/afp)

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2 Kommentare
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Angelo C.
19.09.2016 13:13registriert Oktober 2014
Wer sich an die beeindruckenden Bilder der vergangenen Monate in Peking erinnert, wo man bei TV-Übertragungen erschaudernd feststellte, dass man dort nicht mehr als ein paar Dutzend Meter Stadt oder gar Umwelt erkennen konnte, staunt zurecht, dass dieses Phänomen in der hier artikulierten wissenschaftlichen US-Studie noch nicht mal erwähnt wird 🤔!

Es ist davon auszugehen, dass in Peking und anderen chinesischen Millionenstädten noch bedeutend mehr Menschen umgekommen sind, oder als Asthmatiker oder COPD-Betroffene entsetzlich leiden.

Solche Infos werden meist unter dem Deckel gehalten 😠!
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