Etwa 9000 südkoreanischen Beschäftigten bei den US-Streitkräften Korea (USFK) droht von April an Zwangsurlaub. Hintergrund sind die Differenzen zwischen beiden Ländern, wie sie künftig die Kosten für die Stationierung der 28'500 US-Soldaten im Süden der koreanischen Halbinsel aufteilen wollen.
Weil das «Abkommen über Spezialmassnahmen» (SMA) über die Aufteilung Ende 2019 abgelaufen und ein Folgeabkommen noch immer nicht abgeschlossen worden sei, erhielten die Beschäftigten eine Mitteilung über einen «potenziellen» Urlaub, erklärten die US-Streitkräfte am Mittwoch.
Die Mitteilungen würden unter Einhaltung einer Frist von 60 Tagen verschickt. Ob der verordnete Urlaub wirksam wird, hängt demnach davon ab, ob beide Länder in den nächsten Wochen noch einig werden. Ohne die weitere Verpflichtung Südkoreas, auch die Arbeitskosten für die Südkoreaner zu teilen, würden «USFK bald die einprogrammierten Gelder ausgehen, mit denen ihre Gehälter und Löhne» bezahlt würden, hiess es.
Die USA verlangen seit längerem von ihrem Verbündeten, mehr für die amerikanische Truppenpräsenz zu zahlen. Washington will, dass Seoul bis zu fünf Milliarden Dollar jährlich oder ungefähr das Fünffache des bisherigen Anteils aufbringt. Der US-Botschafter in Südkorea, Harry Harris, hatte zuletzt erklärt, die USA hätten ihre Position abgemildert.
Ein Streitpunkt in den Verhandlungen war zuletzt die Forderung der USA, auch über die Aufteilung der Kosten für den Transport von amerikanischen Soldaten zu sprechen, die nach Südkorea oder ausser Landes gebracht werden. Der südkoreanische Unterhändler wies die Forderung zurück. Südkorea verlangt, dass der Rahmen des bisherigen Abkommens, das 28 Jahre Bestand gehabt habe, eingehalten werden müsse. (aeg/sda/dpa)