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Rassismus

Rassisten-Aufstand in US-Stadt ++ Auto rast in Gegendemo ++ junge Frau tot

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Rassisten-Aufmarsch in US-Unistadt
Bei einer Kundgebung von Rechtsextremisten in der Stadt Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia hat es gewaltsame Zusammenstösse mit Gegendemonstranten gegeben.
quelle: ap/ap / steve helber
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Rassisten-Aufstand in US-Stadt ++ Auto rast in Gegendemo ++ junge Frau tot

In der US-Stadt Charlottesville ist ein Aufmarsch ultrarechter Gruppen eskaliert, die gegen den Abbau eines Denkmals protestieren. Dann raste ein Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten. Ein Helikopter stürzte ab. 
12.08.2017, 19:3213.08.2017, 20:33
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Eine Demo von Rassisten ist völlig eskaliert. Ein Auto ist am Samstag bei einer Demonstration von Rechtsextremisten in Charlottesville im US-Bundesstaat Virginia in eine Gruppe von Gegendemonstranten gerast. Ein Mensch starb, 17 Personen sind verletzt worden. 

Videoaufnahmen dokumentieren die schrecklichen Szenen. Der Fahrer raste mit voller Wucht in die Menge und flüchtete darauf. Die Polizei konnte ihn später verhaften. Beim Opfer handelt es sich offenbar um eine junge Frau. 

Zuvor hatten sich in Charlottesville Anhänger des Ku Klux Klans und anderer rechtsextremer Gruppen gewalttätige Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten geliefert.

A vehicle drives into a group of protesters demonstrating against a white nationalist rally in Charlottesville, Va., Saturday, Aug. 12, 2017. The nationalists were holding the rally to protest plans b ...
Der Wagen fährt mit hohem Tempo auf die versammelten Leute zu. Bild: AP/The Daily Progress
Polizeihelikopter stürzt bei Demo ab
Ein Helikopter der Polizeit ist in Charlottesville  während einer Kundgebung von Rechtsextremisten und Neonazis in ein Waldstück abgestürzt. Zwei Menschen an Bord sind ums Leben gekommen. Es ist noch unklar, wie es zum Absturz gekommen ist. 

Bewaffnete Milizen marschieren auf

Beide Seiten gingen mit Schlagstöcken, Flaschen und Wurfgeschossen aufeinander los. Die Polizei sprach von mindestens zwei Verletzten und verhängte ein Versammlungsverbot. Die Behörden riefen den Ausnahmezustand aus.

Zu den Krawallen kam es vor Beginn eines Marsches unter dem Motto «Vereint die Rechte». Dabei standen Hunderte Rechtsextreme in paramilitärischen Uniformen ebenso vielen Anhängern antifaschistischer Gruppen gegenüber. Unter Buhrufen schwenkten die rechten Teilnehmer die Flagge der sklavenhaltenden Südstaaten aus dem Bürgerkrieg.

Was Beobachter irritierte: Mitglieder rechtsextremer Milizen marschierten mit Sturmgewehren und anderen Schusswaffen auf. Offenbar legal, wegen der laschen Waffengesetze.

Tränengas und Festnahmen

Die Polizei trieb die Menge mit Tränengas auseinander und nahm gewalttätige Teilnehmer fest. Zudem räumte sie einen Park und untersagte die geplante Kundgebung. Zuvor hatten sich hunderte Rechtsextreme mit Fackeln auf dem Universitätscampus von Charlottesville versammelt.

In this photo taken Friday, Aug. 11, 2017, multiple white nationalist groups march with torches through the UVA campus in Charlottesville, Va. Hundreds of people chanted, threw punches, hurled water b ...
Bild: AP/The Indianapolis Star

Zu der Demonstration aufgerufen hatte neben dem Ku Klux Klan auch die sogenannte Alt-Right-Bewegung, die neonazistisches Gedankengut vertritt und US-Präsident Donald Trump unterstützt.

Der Protest richtete sich gegen die Stadtverwaltung von Charlottesville. Sie will ein Denkmal des Bürgerkriegs-Generals Robert Lee entfernen lassen. Lee führte Mitte des 19. Jahrhunderts die Südstaaten-Truppen.

Trump verurteilt «Gewalt von vielen Seiten»

Präsident Donald Trump verurteilte die «ungeheuerliche Gewalt, von vielen Seiten». Es gebe in Amerika «keinen Platz» für Gewaltausbrüche wie den in Charlottesville, sagte er bei einem Auftritt in Bedminster (New Jersey), wo er derzeit einen Arbeitsurlaub verbringt.Er rief seine Landsleute dazu auf, zusammenzustehen und einander - ungeachtet aller Differenzen - «zu lieben». Trump versprach eine «rasche Wiederherstellung von Recht und Ordnung» - «kein Bürger sollte sich Sorgen um seine Sicherheit machen müssen», fügte er hinz

(sda/afp)

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37 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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who cares?
12.08.2017 21:02registriert November 2014
Leute, die mit Waffen herumfuchteln und mit Autos in Menschenmengen fahren? Rechtsextreme sind kein bisschen besser als ihre Gesinnungsbrüder, der IS!
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seventhinkingsteps
12.08.2017 22:38registriert April 2015
Terrorismus. Es ist Terrorismus. Nicht versuchter Mord, nicht gelungener Mord, Terrorismus. Und der Fahrer ist auch kein Psycho, er ist KKK-Mitglied. Die Tat war politisch motiviert. Genau so wie Breivik ein Terrorist ist, ist dieser Typ ein Terrorist.
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SJ_California
13.08.2017 06:39registriert März 2016
"Trump versprach eine «rasche Wiederherstellung von Recht und Ordnung» - «kein Bürger sollte sich Sorgen um seine Sicherheit machen müssen», fügte er hinzu."

Es werden sich nie ALLE gegenseitig lieben. Deshalb: strengere Waffengesetze sind nötig!
Es kann doch nicht sein, dass sich in einem - vermeintlich - fortgeschrittenem Land wie den USA bewaffnete Milizen ohne Mühe versammeln und einen Park in Beschlag nehmen!
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