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Hoi Ecuador, ciao Hut! Papst Franziskus begibt sich auf Südamerika-Reise – und verliert wiedermal sein Käppi

Hoi Ecuador, tschau Hut.
Hoi Ecuador, tschau Hut.Bild: Gregorio Borgia/AP/KEYSTONE

Hoi Ecuador, ciao Hut! Papst Franziskus begibt sich auf Südamerika-Reise – und verliert wiedermal sein Käppi

Papst Franziskus hat in Ecuador seine erste grosse Südamerika-Reise mit einem Aufruf zum Dialog begonnen. Der Argentinier traf am Sonntag nach einem 13-stündigen Flug in Quito ein.
06.07.2015, 02:5106.07.2015, 09:58
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Der Wind wehte Franziskus noch an der Flugzeugtür das Scheitelkäppchen vom Kopf, als er seiner Alitalia-Maschine auf dem Flughafen Mariscal Sucre entstieg. Der Papst reagierte mit einem Lächeln. Doch auch dieses wurde vom Winde verweht.

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Seinen Besuch begann er mit einer Aufforderung zum Dialog. «In der Gegenwart können wir im Evangelium die Schlüssel finden, die es uns möglich machen, uns den aktuellen Herausforderungen zu stellen, indem wir die Unterschiede schätzen, den Dialog und die Beteiligung ohne Ausgrenzungen fördern», sagte der Papst.

Tausende Ecuadorianer erwarten den Papst in Quito.
Tausende Ecuadorianer erwarten den Papst in Quito.Bild: Dolores Ochoa/AP/KEYSTONE

Dabei sei besonders auf die Schwächsten und die am meisten verletzlichen Minderheiten zu achten. Dies sei eine Schuld, die ganz Lateinamerika noch trage, sagte Franziskus, in Anspielung auf Correas Anprangerung der Ungleichheiten in der Region.

Ecuadors Präsident hatte die soziale Frage als das Grundproblem Lateinamerikas bezeichnet. Für die Armut in der Region seien «perverse politische, soziale und wirtschaftliche Systeme» verantwortlich, sagte Correa vor dem Papst.

Correa und der Papst – ein bisschen vom Winde verweht.
Correa und der Papst – ein bisschen vom Winde verweht.Bild: ALESSANDRO BIANCHI/REUTERS

Sonne, Mond und Jesus

Franziskus erwähnte den ecuadorianischen Vulkan Chimborazo als den nächsten Punkt der Erde zu Mond, Sonne und Sterne. Die Kirche werde allgemein mit dem Mond identifiziert, die Sonne mit Jesus. Wenn der Mond sich vor der Sonne verstecke, versinke er in Dunkelheit. Auch die Kirche verliere ihr Licht, wenn sie sich vor der Sonne verberge, warnte er.

Auf dem 45 Kilometer langen Weg vom Flughafen zur Nuntiatur wechselte der Papst von einem geschlossenen Wagen ins offene Papamobil, um die zahlreichen Menschen am Strassenrand beim Vorbeifahren besser grüssen zu können.

DAS Papamobil.
DAS Papamobil.Bild: GARY GRANJA/REUTERS

Neunte Auslandsreise

Am Montag ist als erster Höhepunkt der neunten Auslandsreise des 78-Jährigen eine Messe in der Pazifikmetropole Guayaquil vorgesehen. Zur Messe am Dienstag in Quito werden bis zu zwei Millionen Menschen erwartet. Der achttägige Besuch in drei Ländern soll Franziskus von Ecuador aus weiter nach Bolivien und Paraguay führen.

In Bolivien will er in Santa Cruz de la Sierra eine Messe halten und auch die Haftanstalt Palmasola besuchen, in der knapp 5000 Häftlinge leben. In Paraguay stehen zwei Messen und ein Jugendtreffen auf dem Programm. Seine Heimat Argentinien besucht der Papst voraussichtlich erst nächstes Jahr nach der Präsidentenwahl. Neben der Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner werden aber in Paraguay zum Papstbesuch mehrere Hunderttausend Argentinier erwartet. Am 13. Juli kehrt Franziskus nach Rom zurück. (dwi/sda/dpa)

Papst Franziskus vom Winde verweht

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Papst Franziskus vom Winde verweht
Die wöchentliche Generalaudienz von Papst Franziskus auf dem Petersplatz war am 20. Mai 2015 eine windige Angelegenheit.
quelle: epa/ansa / fabio frustaci
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