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Nordkorea

Nordkorea will «supergrossen» Mehrfachraketenwerfer getestet haben

Mit diesem «supergrossen» Ding will Nordkorea der Welt Angst machen

01.11.2019, 14:4101.11.2019, 14:47
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This Thursday, Oct. 31, 2019, photo provided by the North Korean government, shows what it says a test firing of a super-large rocket launcher by the Academy of Defense Science in North Korea. Indepen ...
Bedrohlich: Nordkorea veröffentlicht Raketenbilder.Bild: AP

Bei seinem jüngsten Waffentest hat die selbst erklärte Atommacht Nordkorea eigenen Angaben zufolge erneut ein «supergrosses» Mehrfach-Raketenwerfersystem erprobt. Der Test am Donnerstag sei erfolgreich gewesen, berichteten die Staatsmedien am Freitag.

Südkorea und Japan hatten von dem Test bereits am Donnerstag berichtet. Die südkoreanischen Streitkräfte sprachen dabei zunächst von zwei «unbekannten Projektilen», die Nordkorea in Richtung Japanisches Meer (koreanisch: Ostmeer) abgefeuert habe. Sie seien 370 Kilometer weit geflogen.

Japans Verteidigungsministerium hatte erklärt, Nordkorea habe vermutlich zwei ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Ballistische Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

Kim zufrieden mit Testverlauf

Durch den Test sei nachgewiesen worden, dass das «Feuersystem» perfekt funktioniere, hiess es jetzt in den nordkoreanischen Medien. Zweck des Waffensystems «supergrosser Mehrfachraketenwerfer» sei es, «mit Superkraft Gruppenziele des Feindes» bei einem Überraschungsangriff zu zerstören. Machthaber Kim Jong Un habe sich zufrieden gezeigt, nachdem er über den Testverlauf informiert worden sei.

In Südkorea wurde vermutet, dass es sich um die gleiche Abschussvorrichtung gehandelt hat, die Nordkorea bereits im August und September erprobt hatte. Der Test im September wurde dabei als Fehlschlag gesehen.

Hier feiert die Kommunistische Partei in Nordkorea

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Hier feiert die Kommunistische Partei in Nordkorea
Feuerwerk am Nachthimmel über der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang.
quelle: epa/yonhap/kcna / kcna
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Uno-Resolutionen untersagen dem Land, das bereits mehrere Atomwaffenversuche unternommen hat, Tests unter Verwendung ballistischer Raketentechnik. Dennoch hat Nordkorea hat in den vergangenen Monaten mehrfach Raketen einschliesslich ballistischer Flugkörper und Lenkwaffen getestet.

Tests als Druckmittel

Die Tests werden in Südkorea auch als potenzielles Mittel gesehen, im Streit über das nordkoreanische Atomwaffenprogramm den Druck auf die USA zu erhöhen. Neue Atomgespräche auf Arbeitsebene zwischen Nordkorea und den USA waren am 5. Oktober in Schweden ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Die kommunistische Führung in Pjöngjang fordert unter anderem eine Lockerung der internationalen Sanktionen.

Die US-Regierung hatte auf die Raketentests Nordkoreas in diesem Jahr verhalten reagiert. Präsident Donald Trump, der Kim Jong Un bereits drei Mal getroffen hat, hofft, mit Pjöngjang einen Deal über konkrete Schritte der atomaren Abrüstung schliessen zu können.

Trump schlug unterdessen seinen Nordkorea-Beauftragten Stephen Biegun für den Posten des stellvertretenden Aussenministers vor. Die Nominierung vom Donnerstagabend muss noch vom Senat bestätigt werden. US-Medien berichteten, Biegun solle sich auch in seiner neuen Rolle weiter um die Gespräche zu einer nuklearen Abrüstung Nordkoreas bemühen. (aeg/sda/dpa)

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Kim Jong Un reitet auf dem heiligen Paektu
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Kim Jong Un reitet auf dem heiligen Paektu
Kim Jong Un reitet auf dem höchsten Berg Paektu auf einem weissen Pferd. (Alle Bilder: KCNA)
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Donald Trump überschreitet die Grenze zu Nordkorea
Video: srf
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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Zeit_Genosse
01.11.2019 15:17registriert Februar 2014
Der Kim leidet an Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. Die Welt spricht momentan über Iran, Syrien, HongKong und Lateinamerika.
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Heinzbond
01.11.2019 15:53registriert Dezember 2018
Das Diktatoren und möchtegerns immer ein faible für das grösste, schwerste, längste usw haben, die scheinen einiges zu kompensieren zu haben...
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