Im Bemühen um eine friedliche Beilegung des Konfliktes auf der koreanischen Halbinsel hat Südkoreas Präsident Moon Jae In die Führung in Pjöngjang aufgefordert, an den kommenden Olympischen Spielen in Südkorea, Japan oder China teilzunehmen. Im olympischen Gedanken solle der Anlass für den Frieden genutzt werden.
Die erste Gelegenheit dazu gebe es im Februar 2018, wenn die Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang nur 100 Kilometer von der Demarkationslinie stattfänden, sagte Moon am Donnerstag in Berlin. 2020 stünden dann die Sommerspiele in Tokio sowie 2022 die Winterspiele in Peking an, fügte Moon bei einer Veranstaltung der Körber-Stiftung hinzu.
Diese wichtigen Feste wolle Südkorea zum Anlass nehmen, Frieden auf der Halbinsel, aber auch weltweit zu ermöglichen. Der Sport verbinde. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) habe seine Unterstützung für den Fall zugesagt, dass Nordkorea an den Sportereignissen teilnehmen wolle.
Der seit zwei Monaten amtierende Moon sprach sich ferner dafür aus, aktuelle humanitäre Probleme zu lösen. So sollten dieses Jahr wieder Treffen von durch die Teilung Koreas getrennten Familien ermöglicht werden, schlug der Präsident des Südteils vor. Auch solle es Betroffenen möglich sein, die Gräber bereits verstorbener Familienangehöriger zu besuchen.
Der Staatschef machte sich ausserdem dafür stark, dass beide Seiten künftig alle Feindseligkeiten an der militärischen Trennlinie zwischen Nord und Süd unterlassen. Diese erhöhten die Spannungen und gefährdeten die Sicherheit der Menschen, die an der Grenze lebten.
Moon bekräftigte den Willen seines Landes, den Kontakt zu Pjöngjang wiederaufzunehmen, um einen Dialog zu entwickeln. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt seien, sei er bereit, sich mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zu treffen – «wann und wo auch immer», fügte der Präsident hinzu. In seinem Bestreben, das Gespräch mit dem Norden wiederaufzunehmen, werde er auch von US-Präsident Donald Trump unterstützt. (whr/sda/afp)