International
Natur

Henderson Island versinkt im Plastikmüll

In this 2015 photo provided by Jennifer Lavers, plastic debris is strewn on the beach on Henderson Island. When researchers traveled to the tiny, uninhabited island in the middle of the Pacific Ocean, ...
Bereits im Jahr 2015 hatte Henderson Island mit Plastikmüll zu kämpfen.Bild: AP/Jennifer Lavers

Unesco-Welterbe-Insel wird von Plastikmüll überschwemmt

30.07.2019, 15:46
Mehr «International»

Die zum Unesco-Welterbe zählende Pazifikinsel Henderson Island droht, im Plastikabfall zu versinken. Das haben Forscher auf einer Expedition festgestellt.

«Wir haben Müll von fast überall gefunden», sagte die in Australien forschende Meeresexpertin Jennifer Lavers, die eine Expedition auf die unbewohnte Insel geleitet hatte. Das abgeschiedene Atoll weist eine der weltweit höchsten Plastikmüll-Konzentrationen auf.

Die Forscher fanden auf der Insel, die zwischen Neuseeland und Peru liegt, Flaschen, Container, Fischernetze und anderen Abfall, unter anderem aus Deutschland, Kanada, den USA, Chile, Argentinien und Ecuador. Henderson Island liegt im Zentrum des Müllstrudels im Südpazifik, dem sogenannten Great Pacific Garbage Patch.

«In den Ozeanen gibt es bereits so viel Müll, dass wir wirklich alles tun müssen, um zu verhindern, dass noch mehr hinein gelangt»

Einzigartiges Ökosystem

Aufgrund ihres artenreichen Ökosystems zählt die Insel seit 1988 zum Unesco-Welterbe. Die Unesco bezeichnete Henderson Island als «eine der letzten nahezu unberührten Kalksteininseln» und lobte «die aussergewöhnliche Schönheit der Natur, die weissen Sandstrände, Kalksteinfelsen und die reiche und nahezu unberührte Vegetation».

Während einer ersten Expedition 2015 zählte Lavers am Oststrand der Insel 700 Plastikteile pro Quadratmeter, eine der höchsten Dichten der Welt. Bei ihrem Besuch im vergangenen Monat sammelten sie und ihr Team innerhalb von zwei Wochen sechs Tonnen Plastikabfall ein.

In this 2015 photo provided by Jennifer Lavers, a crab uses as shelter a piece of plastic debris on the beach on Henderson Island. When researchers traveled to the tiny, uninhabited island in the midd ...
Auch dieses Bild stammt von Henderson Island.Bild: AP/Jennifer Lavers

Solche Aufräumaktionen seien langfristig keine Lösung für die Müllkrise der Meere, sagte Lavers. Das Problem müsse an der Wurzel angepackt werden. «In den Ozeanen gibt es bereits so viel Müll, dass wir wirklich alles tun müssen, um zu verhindern, dass noch mehr hinein gelangt», forderte die Wissenschaftlerin. (mim/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
21 Inseln, die zum Träumen einladen
1 / 20
21 Inseln, die zum Träumen einladen
Die Inselgruppe der Lizard Islands gehört zum Great Barrier Reef. Sowohl auf dem Land, als auch im Wasser gibt es hier einiges zu sehen. Ausser ein paar Wissenschaftlern und Hotelpersonal lebt niemand auf den Inseln. bild: imgur
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Mikroplastik erreicht neue Höchstwerte im Mittelmeer
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
28 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
TheRealDonald
30.07.2019 16:59registriert Juli 2017
Gibt es für die grössten Verursacher dieses Plastikmülls (China & Indien) irgendeinen Grund, um das zu stoppen? Ist doch die billigste denkbare Abfallentsorgung. Da kann noch lange gefordert werden, dass das aufhört. Es wird nichts passieren.
448
Melden
Zum Kommentar
28
IS-Terroristen kündigen weltweit Anschläge an

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich erneut zu dem Anschlag mit mehr als 140 Toten bei Moskau bekannt und darüber hinaus weltweite Angriffe auf Juden und Christen angekündigt. In einer am Donnerstag veröffentlichten 40-minütigen Audiobotschaft fordert IS-Sprecher Abu Hudhaifah al-Ansari die «einsamen Wölfe» der Bewegung auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan «Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen», insbesondere in Europa und den USA sowie im Herzen des jüdischen Staates und in Palästina. Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal al-Furkan.

Zur Story