Flüchtlinge werden in Erfurt, Deutschland, empfangen.
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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Europäische Union zu einem radikalen Umsteuern in ihrer Flüchtlingspolitik aufgerufen – und dazu einen Fünf-Punkte-Plan erstellt.
09.09.2015, 04:5109.09.2015, 08:41
Die fünf Punkte des Amnesty-International-Plans zur Bewältigung der Flüchtlingskrise:
- Die Mitgliedstaaten an den Rändern der EU sollen stärker bei der Versorgung von Flüchtlingen unterstützt werden.
- Diese Länder wiederum sollten auf den unnötigen oder übertriebenen Einsatz von Gewalt verzichten, führte Amnesty-Direktor für Europa und Zentralasien, John Dalhuisen, in London aus.
- Ausserdem müssten sichere Fluchtrouten in die EU geschaffen werden.
- Die Menschenrechtsorganisation rief zudem dazu auf, die Beschränkungen der Bewegungsfreiheit anerkannter Asylbewerber innerhalb der EU aufzuheben.
- Die EU-Länder sollten in den kommenden zwei Jahren mindestens 300'000 Flüchtlinge aufnehmen
«Es gibt eine weltweite Flüchtlingskrise, nicht nur eine europäische Flüchtlingskrise.»
Amnesty International
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Nach Amnesty-Schätzungen müssen in den kommenden zwei Jahren zumindest die rund 1,38 Millionen am stärksten bedrohten Flüchtlinge aufgenommen werden. «Es gibt eine weltweite Flüchtlingskrise, nicht nur eine europäische Flüchtlingskrise», erklärte Amnesty. Die Regierungen der EU-Länder könnten «das nicht ignorieren oder den tragischen Konsequenzen ihren Rücken zukehren».
Schlimmstes Ausmass seit Weltkrieg
«Die Antwort auf die Flüchtlingskrise in Europa war Stückwerk und inkohärent in einer Zeit, in der die Notwendigkeit weitsichtiger und radikaler Reformen von Europas zusammenbrechendem Asylsystem nie grösser war», sagte Dalhuisen. Das Leiden von Flüchtlingen, die vor Gewalt und Menschenrechtsverletzungen flüchteten, habe ein seit Ende des Zweiten Weltkriegs nie da gewesenes Ausmass erreicht.
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker stellt am Mittwoch in Strassburg seine Pläne zum Vorgehen in der Flüchtlingskrise vor. Juncker nutzt dazu nach seinem Amtsantritt im November seine erste Rede zur Lage der Europäischen Union vor dem Europaparlament.
Schon im Vorfeld hoch umstritten ist die geplante Verteilung von 120'000 Flüchtlingen aus Ungarn, Griechenland und Italien über verbindliche Quoten auf die anderen EU-Staaten.
Auf dem Weg in ein besseres Leben: Hunderte Flüchtlinge treffen mit dem Zug in München ein
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Auf dem Weg in ein besseres Leben: Hunderte Flüchtlinge treffen mit dem Zug in München ein
Hunderte Migranten erreichen den Hauptbahnhof in München. Die Flüchtlinge kamen aus Budapest mit dem Zug, die meisten von ihnen stammen aus Syrien, Irak und Afghanistan.
quelle: epa/dpa / sven hoppe
(sda/afp)
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Die MeToo-Bewegung hatte das harte Urteil für Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen im März 2020 mit Jubel und Erleichterung aufgenommen. Der frühere Filmmogul war von einem New Yorker Richter wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. «Ich glaub', ich werd' verrückt», kommentierte die Gründerin der Bewegung, Tarana Burke (50), damals die hohe Strafe. Auch am Donnerstag meldete sich die Aktivistin zu Wort, nachdem ein Berufungsgericht in New York die historische Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls überraschend aufgehoben hatte. Sie sei tief bestürzt für die betroffenen Frauen, sagte Burke auf einer Pressekonferenz. Aber dies sei kein Schlag für die Bewegung, sondern ein «Weckruf» zum Handeln, fügte sie kämpferisch hinzu.