Im Westen von Mexiko haben Ermittler mehr als 100 Leichen in einem Massengrab gefunden. In der Ortschaft El Salto im Bundesstaats Jalisco seien die Überreste von mindestens 113 Menschen entdeckt worden, sagte der örtliche Generalstaatsanwalt Gerardo Octavio Solís Gómez am Sonntag. 30 Opfer wurden demnach bereits identifiziert. Das Massengrab war Anfang Oktober entdeckt worden. Seitdem bergen die Ermittler die Leichen und identifizieren die Opfer. Unbekannt war zunächst, von wann das Massengrab stammt.
In Mexiko gelten rund 60 000 Menschen als vermisst. Viele dürften von den mächtigen Verbrechersyndikaten verschleppt und getötet worden sein. Seit 2006 bis heute haben Mexikos Behörden dem TV-Sender Telesur zufolge 4092 Massengräber aufgespürt, fast die Hälfte davon in fünf Bundesstaaten: Guerrero, Sinaloa, Tamaulipas, Veracruz und Zacatecas. Aus diesen Gräbern wurden demnach 6900 Leichen geborgen.
Identifican 113 cuerpos en fosa clandestina en estado mexicano de Jalisco: 113 cuerpos han sido identificados en fosa en El Salto, Jalisco, el estado maxicano con el mayor número de desapariciones. En México han sido encontradas 4.092 fosas clandestinas… https://t.co/t59HPjIj8I pic.twitter.com/CxgOdjnaC5
— Lima NewsWeek (@LimaNewsWeek) November 23, 2020
Das lateinamerikanische Land bekommt sein Gewaltproblem seit Jahren nicht in den Griff. Die meisten der heute Vermissten verschwanden nach 2006, als der damalige mexikanische Präsident Felipe Calderón den Drogenbanden den Krieg erklärte. Damit stieg auch die Gewalt. Im vergangenen Jahr wurden in dem Land mit 130 Millionen Einwohnern mehr als 35 000 Menschen getötet. Ein grosser Teil der Gewalt geht auf das Konto krimineller Organisationen, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressung verwickelt sind. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt, geschweige denn geahndet. (aeg/sda/dpa)