International
Luftfahrt

Air-France-Notlandung wegen Fake-Bombe – mehrere Schweizer an Bord

Air-France-Notlandung wegen Fake-Bombe – mehrere Schweizer an Bord

20.12.2015, 08:3420.12.2015, 20:06
Mehr «International»
Die Boeing 777 des Air-France-Flugs 463 am Moi International Airport in Mombasa, Kenia.
Die Boeing 777 des Air-France-Flugs 463 am Moi International Airport in Mombasa, Kenia.
Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Beim verdächtigen Gegenstand im Flug 463 der Air France handelte es sich um eine Fake-Bombe. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AP am Sonntagnachmittag. Gemäss Air France soll es sich um einen Gegenstand aus Karton, Papier und einer Zeitschaltuhr gehandelt haben. «Das Objekt in einer Toilette war nicht imstande, eine Explosion auszulösen», sagte Air-France-Chef Frédéric Gagey in Paris. Mehrere Passagiere wurden befragt. Eine Strafuntersuchung wurde eingeleitet. 

Der Flug musste in Kenia notlanden, nachdem der Gegenstand auf einer der Toiletten gefunden wurde, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die kenianische Polizei berichtet. Zunächst ging man davon aus, dass es sich beim verdächtigen Gegenstand um eine Bombe gehandelt habe. Das berichtete der «Guardian» unter Berufung auf die kenianische Flugsicherheitsbehörde und lokale Medien. 

Luftfahrt
AbonnierenAbonnieren

Auch mehrere Schweizer Staatsbürger haben sich an Bord der Maschine befunden. Sie seien alle wohlauf, die Vertretung in Nairobi stehe mit ihnen in Kontakt, sagte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten auf Anfrage des Tagesanzeigers. Wie viele Schweizer es waren, ist noch nicht klar. 

Fluggast Benoit Lucchini berichtete, dass der Air-France-Flug 463 ruhig verlaufen war. «Das Flugzeug ging langsam, langsam, langsam nach unten. Da bemerkten wir, dass etwas nicht stimmte. Aber die Crew war großartig. So blieben wir alle ruhig.» Inzwischen soll Air France  eine Ersatzmaschine nach Mombasa geschickt haben, um die Passagiere zu ihrem eigentlichen Ziel Paris zu bringen.

Der Staatssekretär des Innenministeriums, Joseph Nkaissery, gab gegenüber Medien zu Protokoll, dass einige Fluggäste momentan befragt würden. Erst nachdem die Befragung abgeschlossen sei, und man wisse, wer hinter dem geplanten Attentat steckt, wollten sich die Behörden wieder äussern. 

Kenianisches Sicherheitspersonal am Moi International Airport.
Kenianisches Sicherheitspersonal am Moi International Airport.
Bild: STR/EPA/KEYSTONE

Die Maschine vom Typ Boeing 777 mit 459 Passagieren an Bord war von Mauritius nach Paris unterwegs. Die Passagiere und Crewmitglieder wurden am Flughafen von Mombasa evakuiert. Sprengstoffexperten untersuchen gemäss Reuters momentan den verdächtigen Gegenstand. Zwei Personen wurden im Zusammenhang mit dem Gegenstand von der kenianischen Polizei verhört.

Nach den von Dschihadisten verübten Pariser Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten befinden sich viele Länder in erhöhter Alarmbereitschaft. (wst/rar/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Teslaner
20.12.2015 13:26registriert April 2015
Das war wohl knapp! Zum grossen Glück für die vielen Passagiere.
374
Melden
Zum Kommentar
avatar
Homelander
20.12.2015 14:04registriert Oktober 2014
Wie kommt denn sowas durch die achso tollen und wichtigen Sicherheitskontrollen?
5118
Melden
Zum Kommentar
22
EU fordert Israel und Iran auf, sich in Ruhe zu lassen – das Nachtupdate ohne Bilder
Die EU hat Israel und Iran erneut aufgefordert, es nach den jüngsten Eskalationen zwischen den beiden Ländern gut sein zu lassen. Katar will derweil seine Vermittlerrolle «komplett neu denken». Hier ist das Nachtupdate.

Während engste Verbündete Israel nach dem iranischen Grossangriff zu Verzicht auf eine harte Gegenreaktion drängen, behält sich der jüdische Staat eine eigene Entscheidung über das weitere Vorgehen vor. Die EU rief sowohl Israel als auch den Iran auf, von weiteren gegenseitigen Angriffen abzusehen. Man fordere alle Parteien nachdrücklich auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und keine Massnahmen zu ergreifen, die die Spannungen in der Region verstärken könnten, hiess es in einer in der Nacht zum Donnerstag beim EU-Gipfel in Brüssel veröffentlichten Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Zur Story