International
Liechtenstein

Monarchie noch zeitgemäss? «Jep» – findet jedenfalls der Thronfolger von Liechtenstein

Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein, Mitte, spricht am Liechtensteiner Staatsfeiertag, am Mittwoch, 15. August 2018, in Vaduz. Der Staatsfeiertag wird seit 1940 gefeiert und haengt eng mit dem Geb ...
Der Erbprinz von Liechtenstein Alois Philipp Maria spricht sich für die Monarchie aus.Bild: KEYSTONE

Monarchie noch zeitgemäss? «Jep» – findet jedenfalls der Thronfolger von Liechtenstein

08.09.2018, 06:0808.09.2018, 07:10
Mehr «International»

Erbprinz Alois Philipp Maria von und zu Liechtenstein, sieht die Monarchie nicht als Auslaufmodell. In Interviews mit der «Südostschweiz» und «Schweiz am Wochenende» sagte der Thronfolger Liechtensteins, die Monarchie habe gegenüber einer Republik auch Vorteile.

Eine Monarchie als Staatsform bringe nämlich Stabilität, Kontinuität und eine langfristige politische Ausrichtung, weil das Staatsoberhaut nicht alle paar Jahre wiedergewählt werden müsse. Er brauche zudem seine Politik nicht auf die jeweils letzten Meinungsumfragen auszurichten.

Für ihn als Monarch sei es obendrein einfacher, eine neutrale, vermittelnde Rolle zwischen den Parteien einzunehmen und sich für Minderheiten einzusetzen, weil viele dieser Anliegen in einem Wahlprozess untergingen.

Auch unpopuläre Themen könne er rascher auf das politische Parkett bringen. Als Beispiele dafür führt der Thronfolger Liechtensteins etwa die Altersvorsorge und die Pflegefinanzierung an, die von der Politik immer gerne in die nächste Legislaturperiode verschoben werden würden. Auch die Neuausrichtung des Finanzplatzes nach der jüngsten Finanzkrise habe in der Monarchie einfacher eingeleitet werden können.

Rückhalt beim Souverän

Das Volk in seinem Land sei mit dieser Staatsform durchaus zufrieden. Schliesslich sei Liechtenstein eine Mischung aus Monarchie und direkter Demokratie, weil das Volk dem Fürsten in einer Volksabstimmung durch einfache Mehrheit das Misstrauen aussprechen oder sogar die Monarchie ganz abschaffen könne.

Der Rückhalt für diese Staatsform sei in Liechtenstein sogar sehr gross. Dies führt Erbprinz Alois nicht zuletzt darauf zurück, dass viele Menschen einer kurzfristigen Politik überdrüssig seien, die von parteipolitischen Entscheiden und Populismus geprägt sei. «In Zeiten des Umbruchs und Unsicherheiten suchen sie stabile Werte und langfristige Orientierung», betonte er. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
7 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Jein
08.09.2018 07:44registriert August 2017
Wenn man im Artikel das Wort "Monarch" durch "Autokrat" ersetzt erhält man genau das was Diktatoren über sich selbst sagen...
7125
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ihr Kommentar hat 20min Niveau
08.09.2018 07:47registriert August 2017
Müsst mal Lesen was die Fürsten alles könn(t)en. Parlament enmachten und so. Hehe.

Schade dass der nicht auf "Meinungsumfragen" angewiesen ist. Wäre doch besser zu erfahren was "sein" Volk so will. Während man sich die meiste Zeit ausser Landes befindet.

Und das mit den Minderheiten nehme ich ihm nicht ab.
Lichtenstein, der einzige Rohstoff dens da gibt sind Briefkasten. Mal schauen wies kommt.
3619
Melden
Zum Kommentar
7
IS-Terroristen kündigen weltweit Anschläge an

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat sich erneut zu dem Anschlag mit mehr als 140 Toten bei Moskau bekannt und darüber hinaus weltweite Angriffe auf Juden und Christen angekündigt. In einer am Donnerstag veröffentlichten 40-minütigen Audiobotschaft fordert IS-Sprecher Abu Hudhaifah al-Ansari die «einsamen Wölfe» der Bewegung auf, noch während des laufenden Fastenmonats Ramadan «Kreuzfahrer (Christen) und Juden überall anzugreifen und ins Visier zu nehmen», insbesondere in Europa und den USA sowie im Herzen des jüdischen Staates und in Palästina. Veröffentlicht wurde die Botschaft über das IS-Medienportal al-Furkan.

Zur Story