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Migrant in Libyen vor Augen von Uno-Helfern erschossen: EU bestürzt

Migrant in Libyen vor Augen von Uno-Helfern erschossen: EU bestürzt

20.09.2019, 15:0820.09.2019, 15:29
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Rescued migrants rest on a coast some 100 kilometers (60 miles) east of Tripoli, Libya, Thursday, July 25, 2019. The U.N. refugee agency and the International Rescue Committee say up to 150 may have p ...
Bild: AP

Die EU hat sich nach der Tötung eines Migranten in Libyen bestürzt gezeigt. Sie wies am Freitag in Brüssel jedoch jegliche Verantwortung zurück.

Das Ziel der Unterstützung der libyschen Küstenwache sei es, diese so auszubilden, dass sie Menschen vor dem Ertrinken retten könne, erklärte die Sprecherin der EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini. Ein wichtiger Teil des Trainings seien Menschenrechte.

Sie betonte zudem, dass sich auch die EU für die sofortige Schliessung der Internierungslager in Libyen einsetze. Diese müssten durch Aufnahmeeinrichtungen nach internationalen Standards ersetzt werden. «Das Ziel ist es, Schutz zu gewährleisten und gefährdeten Migranten und Flüchtlingen zu helfen», sagte Sprecherin weiter.

Vor den Augen von Uno-Helfern war in Libyen ein Migrant aus dem Sudan erschossen worden. Die Uno-Organisation für Migration (IOM) und das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) verurteilten den Vorfall am Freitag in Genf scharf.

Es sei ein neuer Beweis dafür, dass das Bürgerkriegsland Libyen kein sicheres Land sei und Migranten unter keinen Umständen dorthin zurückgebracht werden dürften, sagte UNHCR-Sprecher Charlie Yaxley in Genf. Menschenrechtler kritisieren die EU, weil sie die libysche Küstenwache unterstützt, Migranten abzufangen und zurück an Land zu bringen. (aeg/sda/dpa)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hosesack
20.09.2019 15:33registriert August 2018
Ich habe Mühe den Text zu verstehen. Wer hat geschossen? Ein Schlepper, die Libysche Küstenwachen, ein Kleinkimineller, ein anderer Flüchtling oder Uno-Helfer, ich verstehe es nicht.
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Sam12
20.09.2019 15:31registriert Juni 2018
Kein Wort zum Tathergang? War es ein Unfall? Waren es Terroristen? Gab es eine Familienfehde? Bedrohte der Verstorbene (ruhe er/sie in Frieden) vielleicht sogar Sicherheitsleute mit einem Messer? Oder geht es einfach nur um den "Skandal", dass Uno Leute jemanden haben sterben sehen? Absolut nicht pietätlos gemeint, aber ein bisschen mehr Informationen wären nicht schlecht, um die Situation einzuschätzen. Danke :)
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Bündn0r
20.09.2019 16:09registriert Januar 2018
Etwas zur Tat hätte dem Artikel nicht geschadet.

"Laut IOM war einer ihrer Mitarbeiter vor Ort und wurde Augenzeuge des Zwischenfalls. Nach seinen Angaben versuchten einige aus der Gruppe, zu fliehen, um von anwesenden bewaffneten Männern nicht in ein Lager überführt zu werden. Dabei sollen die Bewaffneten Warnschüsse in die Luft abgegeben haben. Der Sudanese habe einen Bauchschuss erlitten. Ein Arzt der IOM habe ihn sofort behandelt und in ein Krankenhaus bringen lassen. Dort sei der Mann zwei Stunden später an seinen Verletzungen gestorben."

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