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Nach den Todesfällen wegen E-Zigaretten gibts eine erste (heisse) Spur

Einige der Produkte, die laut der Gesundheitsbehörden von New York Vitamin-E-Azetat enthalten.
Einige der Produkte, die laut der Gesundheitsbehörden von New York Vitamin-E-Azetat enthalten.screenshot: washingtonpost.com

Nach den Todesfällen wegen E-Zigaretten gibt's eine erste (heisse) Spur

Die Fälle von mysteriösen Lungenerkrankungen in den USA gaben den Ermittlern Rätsel auf. Jetzt könnten sie jedoch einen Durchbruch erzielt haben.
06.09.2019, 09:1606.09.2019, 13:11
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Nach zwei Todesfällen und mehr als 200 Lungenerkrankungen im möglichen Zusammenhang mit dem Gebrauch von E-Zigaretten in den USA gibt es anscheinend eine heisse Spur: Untersuchungen der gerauchten Produkte hätten einen Stoff in den Fokus gerückt, der möglicherweise für die Beschwerden verantwortlich sei, berichtete die «Washington Post» am Donnerstag.

Die Zeitung berief sich dabei auf interne Kommunikation der Gesundheitsbehörde FDA (Food and Drug Administration) mit Behörden aus den betroffenen Bundesstaaten.

Vitamin-E-Öl

Bei dem Stoff, der bei verschiedenen Marken in mehreren der sogenannten Liquids – Flüssigkeiten, die verdampft werden – vorkommt, handelt es sich demnach um ein Vitamin-E-Öl. Die Ermittler hätten den Stoff in Proben von Cannabisprodukten gefunden, welche die Erkrankten zuvor geraucht hatten. In einigen US-Bundesstaaten ist der Verkauf von entsprechenden THC-Produkten erlaubt.

Vitamin E kommt natürlicherweise in verschiedenen Nahrungsmitteln wie Ölen oder Nüssen vor. Wie die «Washington Post» berichtete, kann der Stoff wegen seiner molekularen Struktur beim Einatmen gefährlich werden.

Vor allem Cannabis-Liquids betroffen

In einer Stellungnahme gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kommentierte die FDA den Bericht nicht direkt. Sie erklärte, dass mehr Informationen benötigt würden, um die Verbindung zwischen speziellen Produkten oder Substanzen und den gemeldeten Krankheitsfällen besser zu verstehen.

«Es gibt keine Substanz, einschliesslich Vitamin-E-Azetat, die in allen Proben identifiziert wurde», hiess es. Die Zusammensetzung der Stoffe in den Proben, von denen die FDA nun schon mehr als 100 erhalten habe, seien nur ein Stück des Puzzles. Die Untersuchungen gingen weiter.

In den USA hatten sich die Meldungen ungeklärter Lungenerkrankungen, die nach dem Konsum von E-Zigaretten auftreten, in den vergangenen Wochen gehäuft. Mehr als 200 Erkrankungen und zwei Todesfälle waren in einer Reihe von Bundesstaaten aufgetreten.

Die Symptome reichten von Atembeschwerden, Atemnot und Brustschmerzen bis hin zu Fällen von Magen-Darm-Erkrankungen mit Erbrechen und Durchfall. Viele der Betroffenen hatten Liquids mit dem psychoaktiven Cannabis-Wirkstoff THC konsumiert. In der Schweiz sind Liquids mit mehr als einem Prozent THC verboten.

(dsc/sda/dpa)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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saukaibli
06.09.2019 10:55registriert Februar 2014
Übrigens, wer sich einmal neutral über die realen Gefahren der E-Zigarette und von Nikotin informieren will, dem kann ich den YT-Kanal von Dr. Prof. Bernd Mayer ans Herz legen. Er ist Professor für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Graz und weiss sehr genau, wovon er spricht.
Und noch ein Übrigens: Danke watson, dass ihr jetzt auch diese Meldung bringt, die zeigt, dass eben nicht normale Liquids und "die E-Zigarette" zu diesen Erkrankungen und zum Tod eines Menschen geführt haben.
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elco
06.09.2019 10:21registriert Februar 2016
Wäre es zuviel verlangt, im Zusammenhang von E-Zigaretten auf den Begriff "Rauchen" zu verzichten und stattdessen den korrekten Begriff "Dampfen" zu verwenden? Wenn ich Wasser aufkochen dann sage ich ja auch nicht, es raucht aus dem Topf...
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