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Joe Biden: «Wir haben noch keine endgültige Siegeserklärung»

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Bidens Rede vom Freitag in Wilmington
Am Freitagabend (Ortszeit) sprach Joe Biden in seinem Heimatstaat Delaware zu seinen Anhängern. Der demokratische Präsidentschaftskandidat verzichtete dabei auf eine Siegeserklärung. (AP Photo/Carolyn Kaster)
quelle: keystone / carolyn kaster
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Joe Biden: «Wir haben noch keine endgültige Siegeserklärung, aber …»

Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden steht kurz vor dem Wahlsieg. In der Nacht auf Samstag verzichtete er auf eine Siegeserklärung.
07.11.2020, 05:5907.11.2020, 07:27
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Vor seinem wahrscheinlichen Sieg bei der Wahl in den USA hat der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden die Amerikaner zur Einheit aufgerufen. «Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde», betonte Biden, während noch die letzten Stimmen nach der Präsidentenwahl ausgezählt wurden. Es sei an der Zeit, den Zorn abzulegen und gemeinsam als eine Nation zu heilen. Biden liegt in wichtigen Bundesstaaten vorn und ist damit auf dem Weg zum Sieg.

«Meine amerikanischen Mitbürger. Wir haben noch keine endgültige Siegeserklärung, aber die Zahlen sprechen eine klare und überzeugende Sprache: Wir werden dieses Rennen gewinnen.»
Joe Biden

Biden zeigte bei seinem Auftritt in der Nacht zum Samstag wenig Zweifel an seinem Sieg. «Wir werden dieses Rennen mit einer klaren Mehrheit und der Nation hinter uns gewinnen», sagte er in seinem Wohnort Wilmington.

Die Highlights von Bidens Rede:

Video: watson/lea bloch

Bidens Vorsprung in Pennsylvania steigt

Das zeigen auch die aktuellen Zahlen aus den Bundesstaaten Pennsylvania, Georgia, Arizona und Nevada, wo er in Führung liegt. Zugleich betonte Biden, dass er sich noch nicht zum Sieger erklären werde. Amtsinhaber Donald Trump hatte bereits den Sieg für sich reklamiert und ohne Beleg behauptet, dass die Demokraten versuchten, ihm die Präsidentschaft durch Betrug zu stehlen.

«Wir müssen ruhig und geduldig bleiben und den Prozess ablaufen lassen, während wir alle Stimmen zählen.»
Joe Biden

Biden sicherte erneut zu, er werde im Fall eines Sieges der Präsident aller Amerikaner sein – auch derjenigen, die bei der Wahl nicht für ihn gestimmt haben. «Wir mögen Gegner sein, aber wir sind keine Feinde.»

Er und seine Vizekandidatin Kamala Harris seien sich bewusst, dass die Spannung nach einer «harten Wahl» wie der diesjährigen gross sei. Dennoch müsse man ruhig und geduldig bleiben, während alle Stimmen gezählt würden. Biden versicherte den Wählern: «Ihre Stimme wird gezählt. Es ist mir egal, wie sehr Leute versuchen, das zu verhindern. Ich werde es nicht zulassen.»

Biden erwähnt Corona- und Klimakrise

Der 77-Jährige fügte hinzu: «Ich war noch nie so optimistisch über die Zukunft dieser Nation.» Biden machte deutlich, dass er sich bereits nach dem aktuellen Stand des Rennens durch die Stimmen von rund 74 Millionen Amerikanern mit einem starken Mandat ausgestattet sieht, um Massnahmen gegen das Coronavirus, für die Wirtschaft, gegen den Klimawandel und strukturellen Rassismus zu ergreifen. «Sie wollen, dass das Land zusammenkommt und nicht weiter auseinanderreisst», sagte er mit Blick auf die Wähler.

Zur Coronakrise sagte er: Man könne den bereits verstorbenen Amerikanern nicht mehr helfen – aber «wir können in der Zukunft viele Menschenleben retten», sagte der 77-Jährige. Biden wirft Trump vor, er habe in der Corona-Krise versagt und dadurch unnötig den Tod vieler Amerikaner verschuldet. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen stieg in dieser Woche auf Rekordstände mit mehr als 120'000. (pit/sda)

Die Highlights von Trumps gedämpfter Rede

Video: watson/lea bloch
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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas Rothen (1)
07.11.2020 06:51registriert Juni 2016
So naiv zu, um zu glauben, dass Biden ein Heiliger wäre, bin ich nicht. Er hat garantiert auch seine Leichen im Keller.

Trotzdem empfinde ich es extrem angenehm, endlich wieder vernünftige Worte aus den USA zu lesen.
Dieses dummdreiste Geprahle dieses orangen Möchtegernherrschers ging mir sowas von auf den Sack
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Barth Simpson
07.11.2020 08:49registriert August 2020
Wenn man bedenkt, dass Trump jr. seinen Vater gestern zum 'totalen Krieg' aufgerufen hat, kann man nur hoffen, dass dem unglaublichen Treiben der ganzen Trump-Familie schnell ein Ende gesetzt werden kann. Der Zeitpunkt bis Trump aus dem Weissen Haus entfernt wird, dürfte nach all den Vorfällen der letzten Tage sogar von vielen Republikanern ersehnt werden.
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Pana
07.11.2020 06:22registriert Juni 2015
Ich glaube selbst die meisten Republikaner applaudieren innerlich die Reden von Biden als (fast) Präsident. Ganz ohne Hass und Lügen.. feels good.
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Universität Harvard entfernt Menschenhaut vom Einband eines Buches

Die US-Elite-Universität Harvard hat menschliche Haut von dem Einband eines ihrer Bücher entfernt. Nun sei sie dabei, weitere Nachforschungen zum Buch und der anonymen Patientin vorzunehmen, deren Haut für den Einband verwendet worden sei, teilte die Uni-Bibliothek in Cambridge (Massachusetts) am Mittwoch (Ortszeit) mit.

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