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Israelischer Minister fordert «gezielte Tötung» von Drachen-Angreifern

Israeli Public Security Minister Gilad Erdan speaks during an interview with The Associated Press in his office in Bnei Brak, east Tel Aviv, Thursday, Oct. 26, 2017. Erdan told The Associated Press Th ...
Gilad Erdan: Der israelische Minister für öffentliche Sicherheit fordert ein hartes Vorgehen gegen palästinensische Drachenlenker.Bild: AP/AP

Israelischer Minister fordert «gezielte Tötung» von Drachen-Angreifern

05.06.2018, 18:16
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Ein israelischer Minister hat gezielte Tötungen jener Palästinenser gefordert, die seit Wochen Drachen mit brennenden Stofffetzen vom Gazastreifen nach Israel lenken. «Ich erwarte von der israelischen Armee, auf die Drachenlenker genauso zu reagieren wie auf jeden anderen Terroristen».

Das sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Gilad Erdan, am Dienstag. «Die gezielten Tötungen durch die israelische Armee müssen für Drachenlenker passieren.»

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Palästinsnser lassen aus dem Gaza-Streifen brennende Drachen steigen.Bild: EPA/EPA

In den vergangenen Wochen hatten Palästinenser als Teil von Massenprotesten rund 600 Drachen mit brennenden Materialien von Gaza nach Israel gelenkt. 400 davon habe Israel abfangen können, teilte das israelische Verteidigungsministerium mit.

Die anderen hätten rund 200 Feuer ausgelöst, durch die neun Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche und Wald verbrannt seien. Nach Medienberichten beträgt der Schaden mittlerweile umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro.

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Ein Feuerwehrmann kämpft gegen das Feuer, das von einem Molotow-Drachen ausgelöst wurde.Bild: EPA/EPA

Fahrzeugkonvoi zur Gaza-Grenze

Dutzende Palästinenser auf Motorrädern und mit Autos erinnerten indes mit einem Protestzug im Gazastreifen an den 51. Jahrestag der israelischen Eroberung der Palästinensergebiete und Ost-Jerusalems. Der Zug startete gegen Mittag in Gaza und fuhr zur Nordgrenze des Küstengebietes.

Am 5. Juni 1967 hatte der Sechstagekrieg begonnen, in dem Israel unter anderem den Ostteil Jerusalems, das Westjordanland und den Gazastreifen eroberte.

Die radikalislamische Hamas hatte ursprünglich für Dienstag erneut einen «Tag des Zorns» mit Massenprotesten angekündigt. Stattdessen solle es am Freitag den «Eine-Million-Marsch-für-Al-Kuds» (Jerusalem) geben, teilte das Nationale Komitee des «Marsches der Rückkehr» mit.

Rettungsassistentin erschossen

Nach der Tötung einer 21-jährigen palästinensischen Rettungsassistentin bei Protesten am Freitag an der Gaza-Grenze veröffentlichte das Militär das Ergebnis einer ersten Untersuchung. Es sei nicht gezielt auf die junge Frau geschossen worden, hiess es in einer Stellungnahme. Der Vorfall werde weiter untersucht.

Auch Organisationen der Vereinten Nationen hatten die Erschiessung der Palästinenserin scharf kritisiert. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministerium wurde sie durch scharfe Munition der israelischen Armee getötet.

Seit 30. März hatten Zehntausende Palästinenser an der Grenze zu Israel protestiert. Sie fordern ein Recht auf Rückkehr in das heutige Staatsgebiet Israels.

Dabei hatten sie auch der Vertreibung und Flucht Hunderttausender im Zuge der israelischen Staatsgründung 1948 gedacht, vor 70 Jahren. Bei massiven Zusammenstössen mit der israelischen Armee töteten Soldaten mehr als 120 Palästinenser. (sda/dpa)

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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T13
05.06.2018 19:31registriert April 2018
400millionen dollar für den iron dome, 20000 pro rackete und dann lassen die einfach drachen steigen




Hehehe
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N. Y. P. D.
05.06.2018 20:09registriert Oktober 2015
1,2 Millionen Euro Schaden.

1,2 Millionen !

Israel findet, dass es jetzt reicht und eine Million Euro für Israels zuviel ist.

Da bleibt, laut Israel, nur eine Lösung.

Israel lässt ab sofort Menschen erschiessen, die diese Drachen steigen lassen.

Ich beende hier meinen Kommentar.
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Schläfer
05.06.2018 18:39registriert Februar 2016
Und ich erwarte ein "hartes Vorgehen" gegen israelische Kriegsverbrecher!
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