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Israel

Rund drei Millionen Israelis bereits geimpft – Streit um Lockdown

A medical professional administers a second dose of the Pfizer COVID-19 vaccine to a man at a movie theater turned into a coronavirus vaccination center in Netanya, Israel, Thursday, Jan. 28, 2021. (A ...
Ein Mann erhält die zweite Impfdosis in einem Kino in Netanya, das zu einem provisorischen Impfzentrum umfunktioniert wurde.Bild: keystone

Rund drei Millionen Israelis bereits geimpft – Streit um Lockdown

30.01.2021, 20:3331.01.2021, 15:13
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Sechs Wochen nach Beginn der Impfkampagne in Israel haben bereits rund drei Millionen Menschen im Land die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist etwa ein Drittel der Bevölkerung. Rund 1,7 Millionen Israelis seien bereits zweimal geimpft worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Gleichzeitig blieben die Infektionszahlen in dem kleinen Mittelmeerland hoch. 6435 neue Fälle wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden verzeichnet.

Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, etwas mehr als die Schweiz. Zum Vergleich: Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) sind in der Schweiz bis zum 27. Januar insgesamt gut 262'000 Impfdosen verabreicht worden. Dies entspricht 3,03 Dosen pro 100 Einwohner. Die Zahl der Neuinfektionen belief sich laut BAG-Zahlen vom Freitag auf 1916 in 24 Stunden.

Die Infektionszahlen in Israel sind insbesondere in den ultraorthodoxen jüdischen und den arabischen Bevölkerungsteilen hoch. Seit drei Wochen gilt in dem Land ein Lockdown, gegen den es allerdings immer wieder Verstösse gibt. Wegen eines Streits zwischen dem rechtskonservativen Likud des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu sowie dem Mitte-Bündnis Blau-Weiss von Verteidigungsminister Benny Gantz könnten die Massnahmen aufgehoben werden. Gantz fordert eine Verschärfung der Strafen für Regelverstösse als Bedingung für eine Verlängerung.

Israeli police officers clash with ultra-Orthodox Jews during a protest over the coronavirus lockdown restrictions, in Ashdod, Israel, Sunday, Jan. 24, 2021. As he seeks re-election, Prime Minister Be ...
Polizisten räumen in Aschdod einen Sitzstreik von ultra-orthodoxen Israelis, die gegen die Corona-Massnahmen demonstrieren. Bild: keystone

Das Gesundheitsministerium dringt angesichts der hohen Infektionszahlen auf eine Verlängerung der Massnahmen, die in der Nacht zum Montag auslaufen. Auch die Schliessungen des internationalen Flughafens Ben Gurion und der Landesgrenzen sind nur bis Ende Januar terminiert. Am Sonntag wird mit einer Entscheidung über das weitere Vorgehen gerechnet.

Die Koalition aus Likud und Blau-Weiss sowie kleinerer Partner war Ende vergangenen Jahres wegen eines Etatstreits geplatzt. Am 23. März steht eine Neuwahl an. (sda/dpa)

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quelle: ap/ap / oded balilty
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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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abishot
30.01.2021 22:36registriert November 2015
In diesem Artikel fehlt mir die Hospitalisations- sowie Todesrate. Die Fallzahlen sind ja schliesslich egal, wenn Infizierte keine gesundheitliche Konsequenzen haben.
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